Bei den häufigsten Farben, Rot und Schwarz, konnten die Biologen keinen Zusammenhang zwischen den Inhaltsstoffen und der Färbung feststellen. Diese beiden Farben bildeten jedoch den stärksten Kontrast zur Umgebungsfarbe. Anders verhielt es sich bei Orange, Gelb, Blau und Weiß: Sie waren deutlich weniger auffällig, ihre Färbung vermittelte jedoch Informationen über ihren Nährstoffgehalt. So enthielten satt orangefarbene oder gelbe Früchte überdurchschnittlich viele Proteine, blaue einen hohen Kohlenhydratanteil und weiße Früchte eine ausgewogene Mischung aus Eiweißen und Kohlenhydraten.
Die roten und schwarzen Früchte fallen schnell auf und werden daher mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von Vögeln entdeckt, folgern die Forscher aus diesen Ergebnissen. Andersfarbige Früchte hätten dagegen den Vorteil, dass die Vögel durch die farblich gekennzeichnete Information über die Inhaltsstoffe gezielt auswählen könnten, welche Nährstoffe sie zu sich nehmen wollen. Das sei besonders dann interessant, wenn es Früchte im Überfluss gebe und die Vögel frei wählen könnten, schreiben die Wissenschaftler. Sie vermuten, dass die Farbkodierung nicht nur Vögeln, sondern auch Schädlingen Informationen vermittelt. So signalisiere die Farbe neben dem Nährstoffgehalt beispielsweise auch die enthaltene Menge an insektenabwehrenden Gerbstoffen.