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Die Sprache des Windes

Erde|Umwelt

Die Sprache des Windes
Mit großer Wucht schleudert der Herbstwind Regentropfen an meine Fensterscheiben. “Meine” Linden, so hoch wie unser fünfstöckiges Haus, schwanken, und ich schaue zu, wie sich ihre zerzausten Äste mit den kläglichen Blätterresten biegen und sich wehren. Gestern hätte ich das noch Sturm genannt. Heute weiß ich: Das nennt der Kenner einen “steifen Wind”. Warum? Weil die fliegenden Dachziegel fehlen. Erst diese machen einen Wind zum Sturm. 110 Worte hat Admiral Francis Beaufort gebraucht, um die

Damit aus der Satansmühle kein Vorhof zur Hölle wird und uns fliegende Dachziegel beinahe harmlos erscheinen, müssen wir verhindern, dass sich die Atmosphäre um mehr als zwei Grad aufheizt. Wir? Ja, wir. Es reicht nicht, dass wir wie das Kaninchen vor der Schlange auf das Großereignis “UN-Klimakonferenz” starren. Und uns in den Nachrichten das Diplomaten-Geschachere um die Millionen Tonnen Kohlendioxid anschauen, die ein Land noch in die Atmosphäre blasen darf. Angesichts der zu erwartenden Pokerrunden in Kopenhagen hat sich unsere Redaktion in Grasbrunn schon mal offen und neugierig gefragt, wie viele Tonnen CO2 ein Haushalt eigentlich einsparen kann, ohne viel Komfort aufgeben zu müssen. Dazu haben wir einen unserer Redakteure ins Rennen geschickt. Lesen Sie seinen Erfahrungsbericht ab Seite 20. Und machen Sie ihm möglichst viel nach! Nicht nur das Radfahren.

Ihre



Ilona Jerger, Chefredakteurin

PS: Das Buch über Beaufort hat übrigens Scott Huler geschrieben (“Die Sprache des Windes”, mare Verlag). Für jeden Segler und Spaziergänger am Meer ein Muss. Da kann man auch lesen, zu welchen Ergebnissen Aristoteles kam, als er über die Winde nachdachte: Er war überzeugt, dass die Erde ausatmet.

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