Takeshi Nishimura vom Primate Research Institute der Kyoto University und sein Team untersuchten ein Weibchen der Weißhandgibbons ( Hylobates lar). Sie nahmen für ihre Untersuchungen 20 Gesänge in normaler ?Luft?-Umgebung und anschließend 37 Gesänge in einer mit dem Edelgas Helium angereicherten Umgebung (50 Prozent Helium, 30 Prozent Stickstoff und 20 Prozent Sauerstoff) auf. ?In einer mit Helium angereicherten Atmosphäre schwingen die Stimmbänder schneller und die Resonanz des Vokaltraktes ist verändert, weil das Gas die Resonanzfrequenz erhöht?, erläutert Nishimura. So ergeben sich zusätzliche Informationen über die Entstehung der Töne.
Die Tonaufnahmen wurden daraufhin ausgewertet und die Forscher stellten fest: Gibbons können ihre Stimmbänder und den Vokaltrakt bewusst manipulieren, um ihre charakteristischen Gesänge zu erzeugen. Das heißt konkret, dass der Kehlkopf, der Herkunftsort der Töne, und die stimmlichen ?Werkzeuge?, wie die Stimmbänder, nicht voneinander abhängig sind. Die Stimme wird durch eine Art Filter kontrolliert, der wiederum durch die Form des Vokaltraktes bestimmt wird. Den Forschern zufolge benutzen die Primaten damit bei minimalem Aufwand die schwierigen Stimmtechniken, die bei uns Menschen nur ausgebildete Sopranisten beherrschen.
Ein Gibbonpaar singt.