Diese Gerüche mussten die Testpersonen während der Reifephase des Eis (5. bis 7. Tag), der Zeit um den Eisprung (13. bis 16. Tag) und den Tagen vor der Menstruation (18. bis 23. Tag) erkennen. Dabei beobachteten die Wissenschaftler, dass die Frauen während des Eisprungs besonders empfindsam auf die Duftstoffe ansprachen.
Danach wurde den Testpersonen die Pille verabreicht. Die eine Hälfte erhielt ein Präparat mit den Wirkstoffen Gestoden und Ethinylestradiol, die andere ein Medikament mit Desogestrel und ebenfalls Ethinylestradiol. Nach drei Monaten Einnahmezeit wurden die Geruchstests an den Frauen wiederholt. Innerhalb der vier Wochen schwankte nun der Geruchsinn nicht mehr. Insgesamt entsprach er nur noch den Werten, die die nicht verhütenden Frauen in den Tagen vor ihrer Menstruation erzielt hatten.
“Unsere Befunde lassen sich auf die Wirkung der Hormone der einphasigen Pillenpräparate zurückführen”, meint Caruso. “Diese Stoffe wirken ähnlich wie das natürliche Hormon Progesteron in der Phase vor der Menstruation.”
Inwieweit der abgestumpfte Geruchsinn auch das Sexualleben der Frauen verändert, will Carusos Team noch genauer untersuchen. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Libido und Geruchssinn besteht.