Sauerstoff aus der Luft geht tiefer unter die Haut als bisher gedacht: Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben gezeigt, dass sich die Haut bis zu einer Tiefe von 0,4 Millimetern überwiegend direkt aus der Luft mit Sauerstoff versorgt. In dieser Tiefe liegen bereits die Schweißdrüsen oder die Haarwurzeln. Bisher gingen Wissenschaftler nur von einer viel oberflächlicheren Atmung der Haut aus.
Die Mediziner um Markus Stücker hatten mit einem neu entwickelten Sensor den Sauerstoffdurchsatz auf der Haut von zwanzig Versuchspersonen gemessen und beobachtet, dass der Sauerstoff durch die Oberhaut bis in die Lederhaut vordringt. Bis in diese Tiefen spiele die Versorgung mit Sauerstoff aus dem Blutkreislauf nur eine geringe Rolle, schreiben die Forscher im Fachblatt “Journal of Physiology” (Ausg. 538.3, S. 985).
Die Szene aus dem James-Bond-Film “Goldfinger”, als der Bösewicht Goldfinger seine untreue Sekretärin zur Strafe vergoldet und sie erstickt, weil ihre Haut nicht mehr atmen kann, bleibt trotz der Forschungsergebnisse fern jeglicher Realität: Nur 0,4 Prozent des gesamten Sauerstoffbedarfs nimmt der Körper durch die Haut auf, fanden die Forscher aus Bochum.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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