Diäten sind bei verheirateten Frauen verbreiteter als bei Single-Frauen. Das entdeckte der britische Ökonom Matthew Bending, als er die Daten einer statistischen Studie mit knapp 2.000 Teilnehmern auswertete. Seine Entdeckung widerspreche damit bisherigen Theorien über das Diätverhalten, berichtet die Universität Warwick in Großbritannien.
Von den 1.894 Personen, die an der Studie teilgenommen hatten, gaben 542 an, auf Diät zu sein. Bending entdeckte bei seiner Analyse einen deutlichen Unterschied beim Diätverhalten verheirateter und allein lebender Frauen: Während über 40 Prozent der verheirateten Frauen ihr Gewicht verringern wollten, versuchten von den Unverheirateten lediglich knapp 30 Prozent ihr Glück mit einer Schlankheitskur. Auch insgesamt hatte die Zahl der Frauen, die den Gürtel enger schnallen wollten, in den letzten zwanzig Jahren um mehr als ein Drittel zugenommen, berichtet der Forscher.
Zu den Ursachen des Diätwahns bei verheirateten Frauen hat Bending seine ganz eigenen Theorien: So vermutet er, eine bevorstehende Trennung und die Notwenigkeit, sich einen neuen Partner suchen zu müssen, motiviere die Ehefrauen zum Abnehmen. Ein weiterer Grund könne auch das Übergewicht des Ehemanns sein: Ehefrauen versuchten, ihren Männern mit gutem Beispiel voranzugehen und sie durch die eigene Gewichtsabnahme ebenfalls zum Schlankwerden zu animieren. Schließlich seinen in einer Partnerschaft durchgeführte Diäten im Allgemeinen wegen der gegenseitigen Unterstützung erfolgreicher, schreibt der Bending.
Bislang gingen Wirtschaftstheoretiker davon aus, Frauen würden Diäten machen, um ihre Chance auf dem Heiratsmarkt zu verbessern. Während der Ehe sei der Bedarf nach Schlankheitskuren dementsprechend gering. Verheiratete, so die Theoretiker, würden vielmehr als Zeichen ihrer Verbundenheit miteinander an Gewicht zulegen.
ddp/bdw – Benjamin Eckenfels