Diabetes-Patienten bekommen deutlich häufiger Alzheimer. Sie haben im Vergleich zu Menschen ohne die Zuckerkrankheit ein um 65 Prozent erhöhtes Risiko für die neurodegenerative Erkrankung, haben amerikanische Forscher herausgefunden. Über ihre Ergebnisse berichten Zoe Arvanitakis von der Rush-Universität in Chicago und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Archives of Neurology (Mai-Ausgabe). Möglicherweise könnten Therapien gegen Diabetes daher bei der Vorbeugung oder der Bekämpfung von Alzheimer eingesetzt werden, sagen die Forscher. Das sollen weitere Untersuchungen zeigen.
Die Mediziner begleiteten insgesamt 824 Nonnen, Priester und Mönche über etwa fünfeinhalb Jahre hinweg. Jährlich analysierten sie umfangreiche klinische Daten der Teilnehmer einschließlich der Ergebnisse neuropsychologischer Tests, die Aufschluss über Demenzerkrankungen wie
Alzheimer geben.
Im Laufe der Untersuchung wurde bei 151 der Probanden Alzheimer diagnostiziert. Von den Betroffenen litten 31 an Diabetes. Damit war das Alzheimer-Risiko unter Diabetes-Patienten um 65 Prozent erhöht.
Diabetes kann Herzkrankheiten und Nierenversagen verursachen und auch die geistige Leistung beeinträchtigen. Die Zuckerkrankheit scheint allerdings nicht alle Wahrnehmungsbereiche gleichermaßen zu schädigen, fanden die Wissenschaftler heraus. Vor allem die Wahrnehmungsgeschwindigkeit ist betroffen, ergaben die Tests. Frühere Studien hatten haben gezeigt, dass zum Beispiel geistige Aktivität und eine an Vitamin E reiche Ernährung das Risiko für Alzheimer senken.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff