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Deutscher Umweltpreis: Einsatz für Moore und E-Autos geehrt

Umweltschutz

Deutscher Umweltpreis: Einsatz für Moore und E-Autos geehrt
Preisträger Umweltpreis
Moorforscherin Franziska Tanneberger und Diplom-Ingenieur Thomas Speidel werden mit dem Deutschen Umweltpreis geehrt. © DBU/ Ansgar Pudenz

Der Deutsche Umweltpreis würdigt jedes Jahr herausragende Leistungen im Umweltschutz. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die Moorforscherin Franziska Tanneberger für ihren Einsatz zum Schutz der Moore und an den Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel für seine Verdienste im Bereich der Elektromobilität, unter anderem für die Entwicklung einer Schnellladesäule, die E-Autos innerhalb von Minuten statt Stunden auflädt.

Jedes Jahr ehrt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) herausragende Leistungen im Umwelt-, Klima-, Arten- und Ressourcenschutz mit dem Deutschen Umweltpreis. Das Preisgeld in Höhe von 500.000 Euro macht ihn zu einer der höchstdotierten Umwelt-Auszeichnungen Europas. Bei den diesjährigen Preisträgern ist die Wahl der Jury auf die Moorforscherin Franziska Tanneberger und den Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel gefallen. Die offizielle Verleihung findet am 27. Oktober in Mainz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier statt.

Franziska Tanneberger: Einsatz für den Schutz der Moore

Moore sind wahre Multitalente: Sie speichern Kohlenstoff und Wasser und bieten gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Doch all das können sie nur in ihrem natürlichen Zustand leisten. Legt man sie trocken, wie es bereits mit 90 Prozent der Moore in Deutschland geschehen ist, entwickeln sie sich vom Klimaschützer zum Klimakiller und setzen große Mengen an schädlichen Treibhausgasen frei – weltweit etwa zwei Milliarden Tonnen im Jahr und damit vier Prozent aller menschengemachten Treibhausgasemissionen. In Deutschland haben trockengelegte Moore einen Anteil von sieben Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern sogar von 40 Prozent an den Treibhausgas-Emissionen.

„Um diese Emissionen zu mindern, ist der einzig sinnvolle Weg, die Entwässerung der Moore zu beenden“, sagt Moorforscherin Franziska Tanneberger. Sie leitet das Greifswald Moor Centrum (GMC) in Mecklenburg-Vorpommern und engagiert sich weltweit für den Schutz der Moore und deren Renaturierung. Unter anderem war Tanneberger maßgeblich am ersten weltweiten Zustandsbericht der Moore – herausgegeben vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen – beteiligt. In ihrer Forschung sucht sie nach Wegen, den Schutz der Moore mit den Interessen der Landwirtschaft in Einklang zu bringen.

Ihr Engagement macht Tanneberger in den Augen von DBU-Generalsekretär Alexander Bonde zu einer würdigen Preisträgerin: „Franziska Tanneberger hat es als exzellente und weltweit hoch anerkannte Moorforscherin durch unermüdlichen Einsatz mit ihrem Team geschafft, die Bedeutung von Moorschutz und Wiedervernässung für eine lebenswerte Zukunft national und international in politischen Entscheidungsprozessen zu platzieren.“

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Thomas Speidel: Ein Turbo für die Elektromobilität

Auch Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel setzt sich für den Schutz der Umwelt ein – allerdings in einem völlig anderen Bereich. In seiner Firma „ads-tec Energy“ entwickelt er innovative batteriegepufferte Hochleistungssysteme, mit denen sich Elektroautos innerhalb von Minuten statt Stunden laden lassen. Diese Schnellladesäulen ziehen langsam Strom aus dem vorhandenen Stromnetz, speichern diesen und wandeln ihn in starken Gleichstrom mit einer Leistung von 320 Kilowatt um. Wird ein E-Fahrzeug angedockt, kann es dank dieser Speicherreserven binnen Minuten strombetankt werden. „Wie bei einem WC-Spülkasten, der sich langsam füllt und bei Nutzung ruckzuck leert“, erklärt Speidel.

Der Ingenieur ist nicht nur in seinem Unternehmen, sondern auch in zwei mitgegründeten Stiftungen und seit 2016 außerdem als Präsident des Bundesverbands für Energiespeichersysteme engagiert. Zu seinem Portfolio gehören insgesamt mehr als 60 deutsche und internationale Patentanmeldungen – vor allem aus den Bereichen Batterietechnik und Speicherlösungen. Speidels Erfindungen könnten Deutschland bei der Erfüllung seiner selbstgesteckten Klimaziele helfen und zum Beispiel zur Installation von einer Million öffentlichen Ladepunkten bis 2030 beitragen. „Für mehr Elektromobilität, Klimaschutz und eine umfassende Energiewende sind Innovationen wie von ads-tec Energy sprichwörtlich echte Wegbereiter“, lobt Bode vom DBU.

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

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