Rund 150 Jahre lang war er komplett aus Deutschland verschwunden – von Jägern abgeschossen und durch Siedlungen vertrieben. Doch heute hat sich der einstige Herrscher unserer Wälder wieder bei uns angesiedelt. Erste Tiere wanderten in den 19990er Jahren aus Osteuropa in die Oberlausitz ein, dann bildeten sich allmählich die ersten Rudel. Inzwischen gibt es bei uns 46 Wolfsrudel, die sich rege fortpflanzen. Wolfsterritorien gibt es in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
“Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz”, sagt Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Doch die Rückkehr des Wolfs weckt auch Ängste und viele Fragen. Wie soll man mit dem Raubtier umgehen? Welche Gefahren bedeutet er für Nutztiere und Menschen? Und wie sorgt man dafür, dass es zu möglichst wenig zu Konflikten zwischen Mensch und Wolf kommt?
Alle Wolfsdaten auf einer Website
Antworten auf diese Fragen und zum aktuellen Status der deutschen Wölfe finden sich nun auf einer zentralen Internetseite. Das neue Internetportal rund um die deutschen Wölfe wird durch die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz bereitgestellt. Die Website bietet exakte Daten zum Wolfsvorkommen in Deutschland und auch über die bisher registrierten Nutztierübergriffe durch Wölfe. Auch Informationen rund um die Biologie des Wolfes lassen sich hier abrufen.
Ein weiterer Schwerpunkt sind Informationen über das Wolfsmanagement der Bundesländer. “Wir müssen uns bewusst sein, dass es eines gezielten Managements mit flächendeckenden Herdenschutzmaßnahmen bedarf, um ein konfliktarmes Nebeneinander von Wolf und Mensch zu erreichen”, betont Jessel. Die Angabe von Ansprechpartnern des Wolfsmanagements in den Bundesländern der Öffentlichkeit den Zugang zum Thema und zu bestimmten Fragen auch die Kontaktaufnahme mit den Naturschutzbehörden vor Ort erleichtern.
Quelle: Bundesamt für Naturschutz