Konkurrenten der Spinne sind Ameisen, die “ihre” Akazien auch gegen große Pflanzenfresser verteidigen. Die Ameisen wohnen in großen hohlen Dornen und werden für ihren Kampfesmut mit Nektar belohnt. Neben dem Nektar haben es die Tiere jedoch ebenfalls auf die Futterkörper abgesehen, und zwar als Nahrung für ihre Brut. Bei der Verteidigung gegen die Spinnen haben die Ameisen jedoch schlechte Chancen: Wie alle Springspinnen besitzt auch Bagheera kiplingi sehr gute Sinnesorgane und Agilität. Zusätzlich hat sie extrem ausgeklügelte Fluchtstrategien entwickelt. So nistet Bagheera beispielsweise an futterarmen älteren Zweigen, die von den Ameisenpatrouillen kaum kontrolliert werden, hält sich von frisch gewachsenen Futterstellen fern, wechselt bei Angriffen schnell ihre Richtung und legt mit Spinnfäden Rückzugswege an.
Die Jungtiere werden mit einem Anpassungstrick geschützt: Sie sehen den Ameisen nicht nur ähnlich, sondern sie verhalten sich auch wie diese. Das ist einer der Gründe, weshalb das Zusammenleben von Spinne und Akazienameisen erst 2001 entdeckt wurde. Die Nester von Bagheera befinden sich dicht gedrängt an abseits gelegenen Ästen der Akazie, wo sich die weiblichen Tiere sogar bei der Pflege von Eiern und Jungtieren gegenseitig unterstützen. Dringen dennoch Ameisenstoßtrupps in die Kolonie vor, wehrt sich die Spinne nach Kräften mit Bissen. Der Name Bagheera kiplingi ist übrigens eine Hommage an den Schwarzen Panther in Rudyard Kiplings ?Dschungelbuch?.