Thunfische auf Wanderschaft
Der Thunfisch selbst ist im skandinavischen Sommer und Herbst nur Gast, er kann die algenverseuchten Gebiete meiden und macht sich ab Oktober sowieso wieder auf in seine weiten Jagdgründe. DTU Aqua, das Meeresinstitut der Dänischen Technischen Universität, führt seit der Rückkehr des Thuns jährlich aufwendige Markierungsaktionen mit Dutzenden freiwilligen Helfern durch: Erfahrene Sportfischer fangen die Riesen mit Makrelenködern. Wissenschaftler applizieren anschließend Sender auf dem Thunfischrücken, bevor sie wieder freigelassen werden. Die lichtempfindliche Elektronik misst nicht nur, in welcher Tiefe die Fische tauchen, sondern kann auch die Wanderrouten dokumentieren. Nach einem Jahr löst sich der Sender vom Thunfischrücken, ploppt an die Wasseroberfläche und sendet seinen Datenschatz an einen Satelliten.
Bei der ersten Aktion vor sechs Jahren zeigte sich, dass die markierten Thunfische recht eigenwillig sind. Einer überquerte zum Beispiel den Atlantik und jagte südlich von Neufundland. Ein anderer stromerte durch die Gewässer westlich der Iberischen Halbinsel,