Spezielle Duftstoffe können beruhigend auf Hunde im Tierheim wirken. Diese so genannten Pheromone dienen sonst der Kommunikation zwischen den Tieren. Mit einem Duftstoff, der normalerweise von weiblichen Hunden nach einem Wurf abgegeben wird, um die Welpen zu beruhigen, konnten britische Verhaltensforscher aggressives Verhalten bei den Tieren deutlich reduzieren. Das meldet die Universität Edinburgh.
Elaine Todd und Natalie Waran von der
Royal School of Veterinary Studies untersuchten das Verhalten von 37 Hunden im schottischen
SSPCA Animal Welfare Centre. Die Wissenschaftlerinnen ließen das Hundepheromon DAP mit einem elektrischen Duftspender in die Zwinger der Tiere strömen. Der Geruch verfehlte seine Wirkung auf die Vierbeiner nicht: Die Hunde bellten weitaus seltener und auch nicht mehr so laut wie zuvor. Zudem zeigten die Tiere ein gesteigertes freundliches Interesse an fremden Besuchern, die sich ihnen näherten.
Diese Verhaltensänderung beobachteten die Forscherinnen bei allen Hunden unabhängig von deren Alter, Geschlecht, ihrer Rasse oder ihrer Lebensgeschichte. Hunde, die kein DAP schnüffeln durften, blieben dagegen laut und aggressiv. DAP könne Hunden auch helfen, alltägliche Situationen wie Angst oder Stress besser zu bewältigen und andere Verhaltensstörungen wie übermäßiges Bellen oder Zerstörungswut im Zaum zu halten, erklärt Todd. Das Pheromon könne auch in extremen Stresssituationen wie zum Beispiel während eines lauten Feuerwerks am Jahreswechsel sehr hilfreich sein.
ddp/bdw ? Oliver Schmid