Santiago Rodriguez von der University of Bristol und seine Kollegen sind bei ihren Analysen nun der Frage nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Geruchlos-Gen und dem Gebrauch von Deodorants gibt. Dazu werteten sie eine bereits vorhandene Datenerhebung aus, die sowohl Befragungsergebnisse über den Gebrauch von Deos umfasste als auch genetische Informationen von rund 6.500 britischen Frauen.
Kampf gegen nicht vorhandenen Schweißgeruch
Die Auswertung ergab, dass 117 Frauen der Stichprobe, also etwa zwei Prozent, die Genvariante besitzen, die Schweißgeruch verhindert. Doch nur ein Viertel von ihnen verzichtete auf ein Deo, zeigte die Befragung. Bei Frauen mit dem Schweißgeruch-Gen benutzen etwa fünf Prozent kein Deo. Einige Frauen haben also offenbar durchaus ein Gefühl dafür, dass sie kein Deo benötigen. Der hohe Prozentsatz an Frauen, die nicht vorhandenen Schweißgeruch bekämpfen, sei allerdings erstaunlich, betonen die Forscher.
Vermutlich wird bei ihnen die Selbstwahrnehmung von gesellschaftlichen Normen überdeckt, meinen Santiago Rodriguez und seine Kollegen. Es scheint demnach soziokulturell bestimmt zu sein, ob Menschen Deos benutzen und hat nichts mit dem tatsächlich zu vermeidenden Schweißgeruch zu tun.
Ein Hinweis darauf, ob man in Gefahr ist, nach Schweiß zu riechen, können übrigens die Ohren geben, berichten die Forscher. Meist hätten die Menschen mit dem Geruchlos-Gen nämlich auch trockenes Ohrenschmalz und nicht so schmieriges wie die Muffel-Typen.