Zu diesem Zweck ließen sie 72 Schreibkräfte mit durchschnittlich 12,5 Jahren Berufserfahrung zum Wettbewerb am Computer antreten: Sie sollten möglichst schnell Wörter tippen, die vor ihren Augen auf dem Bildschirm erschienen. Der eingetippte Begriff war dann unter dem vorgegebenen Wort auf dem Bildschirm zu sehen. Dabei manipulierten die Wissenschaftler die Ergebnisse jedoch mit Hilfe eines Computerprogramms nach dem Zufallsprinzip: Manche Tippfehler wurden behoben, so dass die richtigen Buchstabenfolgen angezeigt wurden. In andere Wörter schmuggelte das Programm Tippfehler hinein, obwohl es richtig eingetippt worden war.
Die ersten 24 Probanden wurden nach jeder Eingabe dazu befragt, ob sie beim Tippen einen Fehler gemacht hätten oder nicht. Die Teilnehmer der zweiten Gruppe sollten es von sich aus mitteilen, wenn sie glaubten, einen Tippfehler gemacht zu haben. Der dritten Gruppe schließlich verrieten die Forscher vor dem Experiment, dass der Computer möglicherweise Ergebnisse manipuliere. Auch sie sollten sich melden, wenn sie einen Tippfehler gemacht hatten.
Das verblüffende Ergebnis: Die Teilnehmer der beiden ersten, nicht eingeweihten Gruppen, gingen davon aus, keinen Fehler gemacht zu haben, wenn das Wort auf dem Bildschirm korrekt geschrieben war – auch dann, wenn sie sich vertippt hatten und der Computer sie heimlich korrigiert hatte. Umgekehrt akzeptierten sie vom Computer eingeschmuggelte Fehler als ihre eigenen. Bei der dritten Gruppe entdeckten die Teilnehmer einige vom Computer eingefügte Fehler, nicht jedoch die Korrekturen – obwohl auch ihre Finger nach den echten Fehlern unbewusst zögerten. Fazit: Offensichtlich zählt letztlich nur das bewusst wahrgenommene Endergebnis.