Dieser Mechanismus ist zwar bereits bekannt. Doch das Ausmaß der Umweltbelastung durch Wasserkraft wird von Experten mittlerweile so hoch geschätzt, dass es politische Auswirkungen haben wird: Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaveränderungen (IPCC) will bei den kommenden Klimadiskussionen um nationale Treibhausgasemissionen auch die durch künstlich aufgestautes Wasser hervorgerufenen Emissionen berücksichtigen.
“Die Emissionen variieren von Stausee zu Stausee”, erklärt Philip Fearnside vom Brasilianischen Institut für Forschung im Amazonas in Manaus gegenüber dem New Scientist. “Doch es sind genug, um sich ernsthafte Sorgen zu machen.” So schätzt der Forscher zum Beispiel, dass allein 1990 die Emissionen aus Treibhausgasen des Curuá-Una-Stausees in Brasilien dreieinhalbmal größer waren, als bei der Elektrizitätsgewinnung aus Öl entstanden wären. In kälteren Ländern ist das Ausmaß der Treibhausgasentstehung jedoch geringer, erklärt Fearnside.