Pestizide können das Risiko erhöhen, an Parkinson zu erkranken. Eine Studie an rund 2.700 Probanden aus fünf europäischen Ländern bestätigt nun diese von Wissenschaftlern seit langem gehegte Vermutung: Wer häufig mit den Giften in Kontakt gekommen ist, hat demnach ein um 43 Prozent höheres Risiko, an dem Nervenleiden zu erkranken. Hobby-Gärtner kommen immer noch auf ein um 9 Prozent höheres Risiko.
Die Forscher um Anthony Seaton von der Universität von Aberdeen fragten 767 Parkinson-Patienten und eine Vergleichsgruppe von knapp 2.000 Probanden, wie oft sie Pestizide eingesetzt und welche Schutzmaßnahmen sie dabei ergriffen hatten. Wer intensiv Pestiziden ausgesetzt war, hatte auch ein höheres Risiko für Parkinson, stellten die Forscher fest. Die Wissenschaftler empfehlen daher generell, bei der Arbeit mit Pestiziden auf ausreichenden Schutz zu achten.
Allerdings unterschieden die Forscher nicht, welche Arten von Pestiziden die Probanden eingesetzt hatten. Damit könne nicht gesagt werden, welche der Wirkstoffe Parkinson begünstigen könnten und welche nicht, kritisiert David Coggon von der Universität Southampton. Künftige Studien sollten sich daher mit den individuellen Reaktionen auf Pestizide befassen.
New Scientist, 28. Mai, S. 14
ddp/wissenschaft.de ? Anne Wloka