Blutverdünner, wie etwa Marcumar, können den Verschluss einer Arterie zwar verhindern, doch haben sie einen entscheidenden Nachteil: Im schlimmsten Fall wird der Patient zum Bluter. Der Schirm fürs Herz dagegen soll die Einnahme von Blutverdünnern überflüssig machen. Dabei handelt es sich um ein Implantat aus einer Nickel-Titan-Legierung, das eine Ausstülpung des linken Vorhofs verschließt, in der sich die verhängnisvollen Blutgerinnsel besonders häufig bilden.
Es gibt es zwei konkurrierende Produkte aus den USA, die in der EU seit 2005 beziehungsweise 2008 zugelassen sind. Allerdings dauerte diese Zulassung etliche Jahre, schreibt Susanne Donner im Januarheft von bild der wissenschaft. Denn der Nutzen der Implantate war umstritten.
Der Schatten unterm Herz-Schirm
Inzwischen konnten Studien jedoch zeigen, dass der Schirm Patienten mit Vorhofflimmern tatsächlich hilft. Allerdings – wo viel Licht, da auch Schatten. Denn einerseits ist das Einsetzen des Schirmchens kompliziert und erfordert vom Chirurgen großes Geschick. Andererseits kann es passieren, dass sich das Implantat aus seiner Verankerung löst und dann quasi ziellos im Körper “herumwandert”. Im aktuellen Heft von bild der wissenschaft klären wir deshalb ausführlich über das Für und Wider der Therapie auf und erleichtern Betroffenen dadurch ihre Entscheidung.