Doch wie verhindert das Gehirn, dass während dieser beachtlichen Blinzelzeiten entscheidende Informationen übersehen werden? Um diese Frage zu beantworten, ließen die Japaner 14 Freiwillige entweder ein Video des britischen Komikers Rowan Atkinson (Mr. Bean) oder eine Folge von Landschafts- oder Tieraufnahmen ansehen. Zur Kontrolle hörten die Teilnehmer zudem einen Ausschnitt aus einem Harry-Potter-Hörbuch, ohne dabei etwas anzuschauen. Während der Tests zeichneten die Wissenschaftler auf, wann und wie häufig die Probanden blinzelten. Das Ergebnis: Wenn die Teilnehmer versuchten, der Story in den Mr.-Bean-Videos zu folgen, synchronisierten sie zu einem gewissen Grad ihr Blinzeln ? das heißt, zu bestimmten Zeiten blinzelten überdurchschnittlich viele Probanden. Zu diesen Zeiten gehörten nicht nur Szenenwechsel, sondern auch die Schlusssequenzen von Szenen, die Abwesenheit von Mr. Bean oder eine Szenenwiederholung. Weder das Tiervideo noch das Hörbuch hatten einen ähnlichen Effekt, beobachteten die Forscher.
Es gebe also einen Mechanismus, der das Timing des Blinzelns kontrolliert und der dann anspringt, wenn visuelle Informationen unverzichtbar sind, um einen Zusammenhang zu verstehen, so die Wissenschaftler. Dieser Mechanismus funktioniert vermutlich, indem er nach Anzeichen dafür sucht, wann Aufmerksamkeit nötig ist und wann nicht. Beim Lesen gebe es einen ähnlichen Effekt: Hier erfolgt das Blinzeln überdurchschnittlich häufig bei einem Satzzeichen.