Das Brabbeln von halbjährigen Babys ist nicht etwa eine Muskelübung sondern Hirntraining. Das legt zumindest eine Studie amerikanischer Forscher nahe, der zufolge das Brabbeln von den gleichen Hirnzentren angetrieben wird, die später das Sprechen steuern.
Die Wissenschaftler um Laura Ann Petitto vom amerikanischen Dartmouth College haben das Brabbeln und Lachen von jeweils fünf Babys englisch- und französischsprachiger Eltern auf Video aufgenommen. Anschließend haben die Wissenschaftler die Aufnahmen in Zeitlupe abgespielt und dabei gemessen, welchen Mundwinkel die Kleinen am meisten bewegten. Dabei entdeckten sie, dass brabbelnde Säuglinge ihren Mund vor allem rechts öffnen, berichten sie in der Fachzeitschrift Science (Bd. 297, S. 1515).
Dass die Säuglingen ihren Mund eher rechts bewegen, ist ein Hinweis auf eine beim Brabbeln besonders aktive linke Gehirnhälfte, da diese den rechten Mundwinkel steuert, erläutern die Forscher. Bei Erwachsenen liegt auf dieser Seite des Hirns das Sprachzentrum. “Offenbar bildet sich die Sprachfunktion schon sehr früh in der Entwicklung des Gehirns aus”, folgert Petitto.
Lachende Babys bewegen dagegen vor allem den linken Mundwinkel, für den die rechte Gehirnhälfte verantwortlich ist. Von Erwachsenen wissen Forscher, dass dieser Teil des Hirns im Gegensatz zu ihrem rationalen Gegenüber sehr emotional reagiert.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek