Youtube-Video zankender Beutelteufel
Die aktuelle Bedrohung geht nun nicht vom Menschen aus, sondern von einer sonderbaren Erkrankung: DFTD (Devils Facial Tumour Desease) ist eine ansteckende Form von Krebs und trat den Forschern zufolge erstmals im Jahr 1996 im Nordwesten Tasmaniens auf. Sie wird durch Bisse bei der Paarung übertragen. Seitdem verringerte sich die Population des Beutelteufels um 60 Prozent.
In den letzten Jahren hatten sich Forscher deshalb bemüht, die Tiere durch Ausleseverfahren zu retten. Dieser Ansatz sei aber fehlgeschlagen berichten nun Nick Beeton und Hamish McCallum. Um eine erfolgreiche Auslese betreiben zu können, müsste demnach eine unrealistisch große Zahl von Tieren erfasst werden, erklärt Nick Beeton. “Die Seuchenbekämpfung kann nur funktionieren, wenn man genügend der infizierten Tiere innerhalb der Population einfangen kann, um sicherzugehen, dass die Seuche sich nicht wieder ausbreitet”, sagte Beeton. “Unsere Modelle zeigen, dass dies im Fall des Tasmanischen Teufels vermutlich nicht funktionieren kann”. Die Modelle legen auch nahe, dass die Zeit knapp wird: Wenn die Entwicklung so weiter geht, werden die Beutelteufel in den kommenden 25 Jahren aussterben.
Noch wollen sich die Forscher aber nicht geschlagen geben: Es gibt Versuche, einen Impfstoff gegen die Erkrankung zu entwickeln. Darauf setzen die Wissenschaftler aber wenig Hoffnung, denn Kosten und Aufwand seien dafür enorm hoch. Sie hoffen dagegen auf die Unterstützung der Zoos: Statt einer Auslese der kranken Tiere könnten Zoologische Gärten eine gesunde Ersatzpopulation aufbauen. Bereits 200 Exemplare lebten bereits in Zoos in Tasmanien, sagen Beeton und McCallum.