Im alternden Immunsystem sind die T-Helfer-Zellen das schwächste Glied in der Kette der Abwehrreaktionen. Das haben amerikanische Forscher in Versuchen an Mäusen gezeigt. Diese Sorte weißer Blutkörperchen regt die so genannten B-Zellen dazu an, Antikörper gegen Krankheitserreger zu produzieren. Mit dem Alter verlieren die T-Helfer-Zellen jedoch ihre Fähigkeit, diese Zellen zu aktivieren, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Medicine (Ausgabe vom 20. Dezember).
Sowohl bei Mäusen als auch beim Menschen wird das
Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer. Die Fähigkeit der B-Zellen, die passenden Antikörper zur Bekämpfung einer Infektion herzustellen, lässt nach. Bislang war jedoch unklar, ob diese Schwäche auf die B-Zellen selbst oder auf die T-Helfer-Zellen zurückgeht. In ihren Versuchen mit Mäusen wiesen Sheri M. Eaton vom Trudeau-Institut in Saranac Lake und ihre Kollegen nach, dass im Alter tatsächlich die T-Helfer-Zellen nicht mehr einwandfrei arbeiten. Die Forscher spritzten den Mäusen ohne eigene T-Helfer-Zellen dabei Zellen, die sie jungen oder alten Tieren entnommen hatten.
In alten Tieren brachten junge T-Helfer-Zellen die Produktion der Antikörper wieder zuverlässig in Gang. Umgekehrt produzierten die B-Zellen junger Mäuse, denen die Forscher alte T-Helfer-Zellen injiziert hatten, fehlerhafte Antikörper. Demnach ist für die korrekte Antikörperproduktion das Signal der T-Helfer-Zellen, nicht aber das Alter der B-Zellen entscheidend, schließen die Forscher.
Den zugrunde liegenden Mechanismus konnten die Forscher bisher noch nicht bis ins Detail aufklären. Allerdings sind auch alte T-Helfer-Zellen noch in der Lage, die für die Aktivierung der B-Zellen entscheidende Stelle in der Milz zu finden. Sie besitzen jedoch auf ihrer Zelloberfläche weniger von den Eiweißstoffen, welche die stimulierenden Signale an die B-Zellen senden.
ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff