Zusammen mit Primatenforscher Volker Sommer ist eine Lesergruppe von bild der wissenschaft unterwegs in Indien. Vor Kurzem waren sie auf Besuch bei einer Affenbande. Die nächste Station ist das größte hinduistische Fest weltweit, das nur alle sechs Jahre stattfindet.
Die Rhesusmakaken – eine Affenart mit dem wissenschaftlichen Namen Macaca mulatta – breiten sich nach Auskunft des Primatenforschers Volker Sommer in weiten Teilen Indiens aus und vertreiben sowohl Langurenaffen (Semnopithecus entellus) wie auch andere Makakenarten von ihren angestammten Siedlungsgebieten. Ursachen für diese Entwicklung sind nach Ansicht des Professors für Evolutionäre Anthropologie am University College London die größere Aggressivität der Rhesusaffen. Diese Kampfeskraft ist wiederum durch jene Konkurrenz um nährstoffreiche Futterbrocken geschürt, die Rhesusaffen innerhalb ihrer eigenen Gruppen auszufechten haben. Andere Primatenarten besitzen hingegen ein ruhigeres Naturell, da sie sich weithin von Blättern ernähren, um die sich Streit nicht lohnt. Es kann aber durchaus sein, dass der Klimawandel diese Effekte verstärkt.
Derzeit bereist eine zwölfköpfige bild der wissenschaft-Lesergruppe den nordindischen Bundesstaat Rajasthan. Neben dem Sozialleben der Makaken und Languren erleben die Leserinnen und Leser die Ausprägungen des Hinduismus hautnah. Auch hier ist Volker Sommer Experte. Seit 1981 bereist er Rajasthan. Damals wohnte er 15 Monate in einem Tempel und begann mit seiner inzwischen weltweit anerkannten Primatenforschung.
Weitere Höhepunkte der 20-tägigen Exkursion sind das Taj Mahal bei der Millionenstadt Agra, die Weltmetropole Dehli sowie das größte Hindufest aller Zeiten – das Kumbh Mela in Allahabad. In dieser Stadt, die seit Oktober letzten Jahres Prayagraj heißt, werden zur Kumbh Mela Millionen Hindus erwartet.
Für bild der wissenschaft dabei ist der frühere Chefredakteur Wolfgang Hess.