Die männlichen Makaken bauten intensive Männerfreundschaften in der Gruppe auf, beobachtete das Forscherteam: Sie verbrachten viel Zeit miteinander und lausten sich häufig gegenseitig das Fell. Diese Beziehungen beschränkten sich aber nicht nur auf Verwandte beschränkt, wie die Forscher zunächst erwartet hatten: Auch mit Blutsfremden knüpften die Affen intensive Kontakte. Je enger diese Beziehungen waren, desto mehr neigten die Makaken-Männchen zudem dazu, sich zu verbünden. Das sicherte jedem nicht nur eine höhere Stellung in der sozialen Hierarchie, sondern auch die Möglichkeit, mehr Nachwuchs zu zeugen.
Die Wissenschaftler waren bisher davon ausgegangen, dass es enge Beziehungen zwischen Männchen einer Gruppe entweder gar nicht oder nur unter Verwandten gibt. Denn das Interesse der Tiere, so die Annahme, liege schließlich darin, die eigenen Gene weiterzugeben – und da Verwandte zumindest zum Teil die gleichen Gene besitzen, können sie dabei helfen. Allerdings war von Schimpansen bereits bekannt, dass starke Bindungen zwischen männlichen Tieren den Zusammenhalt unter den Kameraden fördern, wenn es darum geht, hierarchische Stellungen zu verteidigen. Doch die Menschenaffen unterscheiden sich von Makaken, betonen die Forscher: Während Schimpansen ihr ganzes Leben in der gleichen Gruppe verbringen, verlassen Makaken früher oder später die Gemeinschaft, in der sie geboren wurden. Schimpansen freunden sich demnach meist mit Brüdern und anderen Blutsverwandten an – Makaken dagegen vor allem mit Nichtverwandten.