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Männliche Narzissten? Fast jeder will so einen Typen kennen. Den selbstverliebten Chef, die egozentrische Affäre, den Bekannten, der in allem der Beste sein will. Oder werfen Sie einen Blick auf die Weltbühne: Erdogan, Putin, Donald Trump. Ohne eine Ferndiagnose zu wagen, zeigen diese Politiker doch eindeutig narzisstische Züge. Typisch männlich oder mehr ein Phänomen unserer Zeit?
Raphael M. Bonelli ist Psychiater und Psychologe und hatte in seiner Wiener Praxis schon so einige dieser Fälle vor sich sitzen. Meist von ihren Frauen zu ihm geschickt, strotzen sie nur so vor Selbstbewusstsein und sind davon überzeugt, dass ihnen keiner auch nur annähernd das Wasser reichen kann. Manche dieser Männer sind erfolgreich, viele aber auch nicht. Nur schuld daran sind die anderen. Und das gilt auch für die Liebe. Denn mit festen Bindungen und echten Gefühlen tut sich der Narzisst schwer. Und er leidet darunter, auch wenn dieses Eingeständnis schwer fällt.
Im Gespräch mit natur-Redakteurin Edith Luschmann erzählt Bonelli an echten Beispielen, was einen Narzissten ausmacht und wie Veranlagung und Erziehung ihn zu dem gemacht haben, was er ist. Aber er verrät auch, wie er die Ketten seiner Selbstüberhöhung sprengen und sich ändern kann – wenn er das denn wirklich will.
Das Gespräch fand in Kooperation mit der Verlagsgruppe Random House statt.
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Zum Buch:
Raphael M. Bonelli
Männlicher Narzissmus
Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist
Kösel, München 2016, € 19,99