„Kiss of Life": Wassertropfen auf einem Tomatensämling
Zwei Wassertropfen auf den Blättern eines Tomatensämlings. Dieses Bild belegt den dritten Platz. Die Wissenschaftlerin Saiko Yoshida erforschte die Sämlinge an der Universität Bern, um herauszufinden wie Licht die Bildung und die Positionierung von Blättern an der Sprossspitze steuert. Sie hat festgestellt, dass Pflanzenhormone dabei eine große Rolle spielen. ©Saiko Yoshida
Das Gewinnerbild stammt von Philipp Niemeyer. Er erforscht am Albrecht-von-Haller-Institut der Universität Göttingen die molekularen Grundlagen des pflanzlichen Immunsystems. Die Aufnahme mit dem Titel „Blatternte“ zeigt einen seiner Kollegen, der junge Acker-Schmalwand-Pflanzen mit einer Bakterienlösung infiziert. Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen könnten künftig für die Entwicklung von krankheitsresistenten Getreidesorten genutzt werden.
Auf Platz zwei steht das Foto „Wilde Kartoffel in neuem Glanz“ von Julia Eydam, die am Lehrstuhl für Biochemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg forscht. Das Foto entstand, als die Wissenschaftlerin eine Wildkartoffelpflanze mit Blaulicht anstrahlte. So untersucht sie die Ausbreitung von Viren in lebenden Pflanzen. „Es ist faszinierend, wie die Pflanzen unter verschiedenen Lichtbedingungen wie aus einer anderen Welt wirken“, sagt Eydam.
Platz drei belegt die Aufnahme mit dem Titel „Kiss of life“ von Saiko Yoshida. Sie zeigt einen Tomatensämling, der gerade gegossen wurde. „Dieses Bild wurde aufgenommen kurz bevor zwei Wassertropfen aufeinandertreffen. Es sah für mich aus wie ein Kuss“, erklärt die Wissenschaftlerin. An der Universität Bern untersuchte Yoshida, welchen Einfluss Licht auf die Bildung und Positionierung von Blättern an der Sprossspitze hat. Mittlerweile arbeitet sie am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln.
Die Jury wählte die zehn besten Aufnahmen Ende Dezember aus 145 eingereichten Fotos aus. Der Blattgeflüster Fotowettbewerb zur Pflanzenforschung wird von der Informationsseite pflanzenforschung.de ausgerufen, sie ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.