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Städte von oben

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Städte von oben

Dieser Fleck in der Wüste ist Timbuktu. Das einstige Zentrum des Transsahara-Handels steht mit den vielen erhaltenen Lehmbauten heute auf der Liste des gefährdeten Welterbes. 2012 hatten Extremisten die Grabstätten islamischer Gelehrter verwüstet und die Bibliothek des Ahmed-Baba-Instituts angezündet. (Foto: eoVision 2016 / Original: CNES 2016, Distribution Airbus DS)

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Dieser Fleck in der Wüste ist Timbuktu. Das einstige Zentrum des Transsahara-Handels steht mit den vielen erhaltenen Lehmbauten heute auf der Liste des gefährdeten Welterbes. 2012 hatten Extremisten die Grabstätten islamischer Gelehrter verwüstet und die Bibliothek des Ahmed-Baba-Instituts angezündet. (Foto: eoVision 2016 / Original: CNES 2016, Distribution Airbus DS)

Anders als das Sprichwort “Die Welt ist ein Dorf” glauben lässt, ist die Welt – und wird es immer mehr – eine Stadt. 2008 lebten erstmals genauso viele Menschen in einer Stadt, wie auf dem Land. Tendenz steigend.

Laut den Vereinten Nationen werden im Jahr 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Ein Trend, der nicht maßgeblich von Industrieländern wie Deutschland ausgeht, sondern sich vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern wie China, Indien und vielen afrikanischen Städten beispielsweise Kinshasa oder Lagos abspielt. Mehr Chancen, mehr Arbeit, höhere Löhne – Städte versprechen ein besseres Leben oder geben schlicht die Möglichkeit, zu überleben. Eine solche Chance bietet beispielsweise Zaatari in Jordanien: keine Stadt im engen Sinne, sondern eines der größten Flüchtlingslager weltweit.

Dass Megastädte wie Tokio, Delhi oder Mexiko Stadt – das sind die drei einwohnerstärksten – angesichts der Menschenmassen mit Problemen kämpfen, überrascht nicht. Genügend Wohnraum, eine flächendeckende Energie- und Wasserversorgung, eine funktionierende Müllentsorgung, hinreichend Arbeitsplätze, Schulen und Universitäten, eine medizinische Grundversorgung – bei mehr als zehn Millionen Einwohnern geraten manche Städte an ihre logistischen Grenzen. Auch deshalb entstehen Elendsviertel. Auswirkungen hat die Urbanisierung aber über Stadtgrenzen hinaus. Exemplarisch ist dafür die marode Wasserversorgung von Las Vegas oder der geschrumpfte Aralsee.

Mannigfaltige Strukturen

Doch Städte bergen nicht nur Armut und Elend, sondern stehen auch für Weltoffenheit, Kultur und Handel. Und: Jede Stadt hat ihre eigene Struktur. Das zeigt sich besonders bei Städten an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, die je nach Land verschiedenartig bebaut sind. Vor allem aus der Luft offenbaren Städte ihre ganz eigene Ästhetik. Den diversen Stadtgrundrissen und Architekturen weltweit sind die Autoren des Bildbands “Cities – Brennpunkte der Menschheit” auf die Spur gegangen.

Der Bildband zeigt die Vielfalt an Farbe und Strukturen, den Zweck und die Zerstörung von Bauten sowie die Entwicklung von Metropolen weltweit. Dafür nutzten die Autoren die Daten der Erdbeobachtungssatelliten Pléiades 1A und 1B, die seit 2011 und 2012 um den Globus kreisen und täglich hochauflösende Bilder liefern – allerdings keine fertigen Farbfotos. Um die Aufnahmen für den Bildband zu erstellen, mussten die Bilddaten aus unterschiedlichen Wellenlängenbereichen mit einer speziellen Software verarbeitet werden. Die endgültigen Bilder zeigen die faszinierende Welt der Städte – regen aber auch zum Nachdenken darüber an, wie der Mensch seine Lebenswelt verändert.

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Zum Buch:

 

CITIES
Brennpunkte der Menschheit

Eovision, Salzburg 2016, € 49,95

© wissenschaft.de – Xenia El Mourabit
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