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Pilze in der Forschung

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Pilze in der Forschung

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Mykorrhiza-Pilze leben in einer engen Symbiose mit Landpflanzen. Dabei umhüllen sie entweder die Wurzeln oder dringen sogar in sie ein. Die Pilze erleichtern es der Pflanze, Mineralien wie Stickstoff und Phosphor aufzunehmen. Im Gegenzug werden sie mit Kohlenstoff versorgt, der während der Photosynthese entsteht. Mykorrhiza-Pilze sehen sehr unterschiedlich aus, weil sie stark an die Bedürfnisse ihrer Symbiosepartner angepasst sind. © Jean-Baptiste Béranger

Pilze zum Essen, in Medikamenten oder als Baumaterial für Häuser auf dem Mars – was zum Teil nach Fiktion klingt, ist tatsächlich Gegenstand aktueller Forschung. In der Ausstellung des Nobel Prize Museums “Fungi – In Art and Science” stehen Kunstwerke und Forschungsprojekte Seite an Seite und laden die Besucher ein, in die faszinierend vielfältige Welt der Pilze einzutauchen.

Mit dem Fortschreiten des Klimawandels wird Ressourcenschonung eine immer größere Herausforderung. Pilze sollen dabei helfen, sie zu bewältigen. Schon heute mischen sie bei der Herstellung einiger Produkte mit: Sie machen nicht nur manchen Käse schmackhafter, sondern helfen auch bei der Produktion von Biokraftstoff oder Waschmitteln. Dafür werden Pilze in großen Bioreaktoren herangezüchtet. Bei der Entwicklung geben sie Enzyme an ihre Umgebung ab, die herausgefiltert werden. Je nach Nährmedium unterscheiden sich diese Stoffe.

Nachhaltiges Bauen mit Pilzmyzel

Doch nicht nur die entstehenden Stoffe können nützlich sein. Auch für das Myzel der Pilze – ihre fadenförmigen Zellen – gibt es Verwendungsmöglichkeiten: Ein Team um Vera Meyer, Professorin für Mikrobiologie an der Technischen Universität Berlin, untersucht, inwieweit sich das verflochtene Myzel als Baumaterial verwenden lässt. Es soll zum Beispiel als Dämmstoff dienen und feuerhemmend sein – außerdem zu 100 Prozent recyclebar. Die Hoffnung ist, dass sich das Myzel bei Schäden sogar selbst repariert.

Auch am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) erforschen Biotechnologen, für welche Materialien Pilze eine klimafreundliche Alternative sein könnten. Zurzeit arbeiten die Fraunhofer-Forscher an Verpackungen aus Myzel und einer tierfreien Lederalternative.

Mehr zum Thema

„Die Kraft der Pilze“ ist das Titelthema der Oktober-Ausgabe 2023 von natur:

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  • Gute Pilze, böse Pilze: Pilze sie sind die ältesten und artenreichsten Lebewesen auf der Erde. Laut einer neuen Studie bilden Pilze einen gewaltigen Kohlenstoffspeicher, der eine große Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielt. Die Erderwärmung fördert aber auch die Verbreitung von gefährlichen Pilzparasiten.
  • Pilze: Supermaterial der Moderne: Recycelbare Häuser, Kosmetika und Medikamente: Die Einsatzfähigkeit von Myzel, dem Pilzgeflecht unter der Erde, scheint grenzenlos – vor allem in der Biotechnologie.
  • »Pilzkrankheiten nehmen weltweit zu«: Volker Rickerts erforscht am Robert-Koch-Institut in Berlin die Verbreitung von Pilzinfektionen. Diese Krankheiten häufen sich seit einigen Jahren. Das dürfte auch an der Erderwärmung und der Globalisierung liegen.

Diese natur-Ausgabe hier bestellen.

 

 

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