Viele Wasservögel, darunter auch die in Russland nistende Zwerggans (Anser erythropus), schließen sich während der Zugphase sowie im Winter zu großen Scharen zusammen. Die Art gilt als gefährdet. (Bild: Joel Sartore/National Geographic)
Vögel leben praktisch überall. Sie kommen an Ozeanen und im Gebirge vor, sind in Wüsten und Wäldern, am Äquator und an den Polen der Erde heimisch. Im Laufe der Evolution haben sich die gefiederten Wesen perfekt an diese unterschiedlichen Lebensräume angepasst. Dies zeigt sich in ihren diversen Körperformen, Farben und Verhaltensweisen.
Die ungeheure Vielfalt der Vogelwelt spiegelt sich auch in Joel Sartores Aufnahmen wider. Der Fotograf hat für seinen neuen Bildband 300 Arten abgelichtet – von wahren Exoten bis hin zu Spezies, die wir aus unserem eigenen Garten kennen. Vor weißem oder schwarzem Hintergrund kommen die charakteristischen Merkmale der Vögel gut zur Geltung. Oft blicken die gefiederten Modelle den Betrachter dabei geradeheraus an. Sie scheinen ihn mal neugierig, mal kritisch zu beäugen. Begleitet werden die faszinierenden Detailaufnahmen von sachkundigen Texten des Vogelbeobachters Noah Strycker.
Sartore will mit diesen Vogelportraits nicht nur faszinieren, sondern auf ein drängendes Problem aufmerksam machen: Viele Vogelarten sind weltweit bedroht oder in freier Wildbahn bereits ausgestorben – so wie Vertreter zahlreicher anderer Tiergruppen auch. Vor zehn Jahren hat der Fotograf daher das Artenschutz-Projekt “Photo Ark” ins Leben gerufen.
Sein Ziel: Er will alle Tiere fotografieren, die sich in menschlicher Obhut befinden –
seltene und häufig vorkommende Arten, um die man sich in Zoos kümmert, Arten in Not aus Auffangstationen und quasi ausgestorbene Arten aus der Hand privater Züchter. Die “Foto-Arche” soll damit als bedeutendes Zeugnis der Existenz all dieser Tiere dienen. Und belegen, wie wichtig es ist, sie zu retten.
Joel Sartore, Noah Strycker
Vogelreich
National Geographic Verlag, 2020, € 25,99