Patagonien
Weitläufige Wüsten in Namibia, stahlblaue Wassermassen in der Antarktis und sattes Grün in den australischen Wäldern – mit ihrem Geländewagen und einem Expeditionsschiff gelangten die Pickfords in die entlegensten Winkel der Erde. Sie beobachteten Grizzlybären, die in den tosenden Flüssen Alaskas miteinander kämpfen, und Giraffen, die vor Löwen flüchten.
Ihre Aufnahmen haben sie in einem üppigen Bildband zusammengestellt. Sieben Kapitel umfasst das Buch, jedes deckt einen Kontinent ab – Antarktis, Asien, Afrika, Europa, Nordamerika, Australien und Südamerika. Zu Beginn eines jeden Kapitels schildert Peter Pickford aus der Ich-Perspektive seine Erlebnisse. Er beschreibt etwa, wie ihn eines Abends ein Nashorn überraschte, als er mit der Kamera im Anschlag auf einen Schakal wartete. Teils sehr persönlich, poetisch und philosophisch lässt Pickford den Leser an seiner Hingabe und Faszination für die Natur und ihre wilden Tiere teilhaben. An die Erzählungen schließen sich gesammelt die Bildunterschriften an. Sie beschreiben stichwortartig, was auf den Fotos des jeweiligen Kapitels zu sehen ist und wo die Aufnahmen entstanden sind.
Majestätische Motive
Schon aufgrund der Motive sind die Bilder beeindruckend. Tausende dicht gedrängte Königspinguine oder eine Elefantenherde, die im Mondlicht aus einer Wasserstelle trinkt, haben etwas Majestätisches. Peter und Beverly Pickford verstärken diesen Eindruck durch ihren Foto-Stil. Die Farben Dunkelblau, Grau und Braun dominieren die Bilder. Dadurch wirken zwar manche Aufnahmen übertrieben düster, aber insgesamt gelingt es den Naturfotografen, den Betrachter mit auf die Reise zu nehmen und eine wunderbare Geschichte der Wildnis zu erzählen.
Peter und Beverly Pickford
Wildes Land
Prestel Verlag, München 2018, € 59,-