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Die Kunst der Maya

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Die Kunst der Maya

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Das rot gefärbte Tongefäß diente zwischen 600 und 900 n.Chr. als Urne. Das Gefäß ist mit Mensch- und Tierfiguren dekoriert. In den frühen Maya-Epochen war die Körperbestattung üblich, später wurde der Leichnam auch verbrannt. (Foto: INAH. Museo Regional de Chiapas, Tuxtla Gutiérrez, Chiapas)

Die Kunst vergangener Kulturen entstand nur sehr selten um ihrer selbst willen. Fast immer besaß sie einen Zweck – zur Verehrung der Götter, für das Leben der Verstorbenen im Jenseits, um die Macht des Herrschers zu versinnbildlichen. Nicht viel anders war es bei den Maya.

Als Maya bezeichnen Archäologen diejenige Kultur, die grob zwischen 300 v.Chr. bis 900 n.Chr. ihre Blütezeit erlebte, und auf dem Gebiet der heutigen Länder Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras und Belize ihre Heimat besaß. Die Maya waren allerdings keine einheitliche Gruppe oder bildeten gar ein einheitliches Reich. Auf dem Territorium ihrer Kultur existierten mehrere Stadtstaaten, jeder von ihnen mit einem Herrscher, der seinem Nachbarn mal friedlich, mal feindlich gegenüberstand. Allianzen, Kriege und gegenseitige Überfälle kennzeichnen die Geschichte der Maya-Fürsten.

Kunstvolle Schrift

Was sich genau in den Zeiten der Maya-Kultur ereignete, darüber bringen Forscher seit der Entzifferung der Maya-Hieroglyphen immer mehr Details in Erfahrung. Seit den 1970er-Jahren bis heute ist es Wissenschaftlern gelungen circa 90 Prozent der Maya-Schrift zu entschlüsseln, die aus Zeichen für Silben und Logogrammen besteht – also Zeichen, die ein einziges Wort darstellen.

Die Schrift ziert Tempelreliefs, Steinstelen, Wandmalereien, Stuckdekor und Keramikgefäße. Große Berühmtheit erlangte etwa die monumentale Treppe von Copan, die mit einer langen Relief-Inschrift dekoriert ist. Die einzelnen Zeichen sind kunstvoll aufgebaut: Detailreich verschlingen sich die Elemente zu komplexen Formen, die zudem ganz in der Tradition der Maya-Kunst stehen.

Komplexe Kunst

Kleinteilig und unübersichtlich wirken auch die Bildnisse von Herrschern und Göttern. Mit Edelsteinen und Federn besetzter Brust- und Kopfschmuck, reiche Kleidung, Halsketten, Ohrschmuck und weitere Accessoires spiegeln Macht und Reichtum der Elite wider. Reliefstelen mit den Darstellungen von Fürsten, die sich vor allem in Copan und Tonina fanden, kennzeichneten den Herrschaftsbereich der Fürsten, vermittelten der Bevölkerung, wer dort mit der Zustimmung der Götter herrschte.

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Vor allem die Religion prägte das Kunstschaffen der Maya. Viele Objekte erhielten erst in Verbindung mit Ritualen und im Umfeld eines Tempels ihren Sinn. Und in den kultischen Bildern spielt meist der menschliche oder tierische Körper die Hauptrolle.

Der Körper im Mittelpunkt der Kunst

Die Weltsicht der Maya drehte sich um Gegensätze: Leben und Tod, Menschheit und Natur, Mensch und Tier. Tiere galten als Wesen mit übernatürlichen Kräften, die sprechen und denken konnten. Und die Herrscher selbst schrieben sich gar Wunderkräfte zu, mit denen sie des Nachts ihren Körper verlassen und sich als tierähnliche Wesen fortbewegen konnten.

Etwa 300 Kunstwerke der Maya, viele davon mexikanische Nationalschätze, zeigt eine Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau. Im Mittelpunkt steht die Darstellung des Menschen und anthropomorpher Figuren. Die Ausstellung “Die Maya – Sprache der Schönheit” ist vom 12. April bis 7. August 2016 im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu besichtigen. Weitere Infos zur Schau finden Sie hier.

© wissenschaft.de – Karin Schlott
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