Der Grund dafür ist die Lichtbrechung: Alle Strahlen werden an den vielen kleinen Flächen der Schneeflocke oft reflektiert und gebrochen. Die Lichtstrahlen in unterschiedlichen Farben interferieren miteinander und ergeben in der Summe weiß.
Mehr als 5000 Bilder hat Bentley in seinem Leben von Schneeflocken gemacht, und alle sahen unterschiedlich aus. Deshalb ging man lange davon aus, dass sich niemals zwei Schneeflocken genau gleichen können. Erst 1988 entdeckte die Forscherin Nancy Knight am National Center for Atmospheric Research in Colorado zwei identische Schneeflocken und widerlegte damit die Annahme, die fast schon zur Volksweisheit geworden war.
Wilson Bentley war eigentlich Farmer in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Vermont. Mit dem Fotografieren der Flocken begann er, weil es ihm nicht gelang, sie zu zeichnen – viel zu schnell waren die filigranen Kristalle verschwunden.
Wegen der Kristallstruktur von Wasser haben Schneeflocken häufig eine sechseckige Symmetrie und fast immer, im Detail betrachtet, eine besondere Ästhetik. Bentley sprach von Schneeflocken als “winzige Wunder voll Schönheit” und von Kristallen als “Eisblumen”. Damit sich solche Schönheiten in den Wolken bilden, muss es dort allerdings -12° Celsius oder kälter sein. Auf die Erde fallen die Flocken von dort aus mit gereade mal vier Kilometer die Stunde und nehmen auf dem Weg ihre besonderen Formen an. Wenn es sehr kalt ist, entstehen vor allem flache Plättchen, bei höheren Temperaturen auch “Sterne”.
Unsere Bildstrecke zeigt die vielfältige Schönheit der Schneeflocken und den begeisterten “Snowflake-Man” Wilson Bentley.
Fotos: Wilson Bentley/gemeinfrei.