Der Fluss Ugab in Namibia zeichnet mit seinen Verästelungen ein Y in die Landschaft. Obwohl er nur wenige Tage im Jahr Wasser führt, versorgt er durch unterirdische Wasserströme und Höhlen die Wildtiere mit dem lebensnotwendigen Nass. (Foto: NASA; Idee: Adam Voiland; Gestaltung: Jesse Allen & Paul Przyborski)
Der Fluss Ugab in Namibia zeichnet mit seinen Verästelungen ein Y in die Landschaft. Obwohl er nur wenige Tage im Jahr Wasser führt, versorgt er durch unterirdische Wasserströme und Höhlen die Wildtiere mit dem lebensnotwendigen Nass. (Foto: NASA; Idee: Adam Voiland; Gestaltung: Jesse Allen & Paul Przyborski)
Alles fing 2012 an, als Voiland an einer Geschichte über Waldbrände arbeitete. Als er ein Satellitenbild der Brände über Kanada betrachtete, entdeckte er den Buchstaben V, der von den Rauchwolken geformt wurde. Die Überlegung, ob das komplette Alphabet in solchen Bildern zu finden sei, ließ da nicht lange auf sich warten.
Voiland machte sich auf die Suche nach Buchstaben. Geholfen haben ihm dabei Kollegen und Follower der NASA. Etwas mehr als drei Jahre dauerte es, bis auch der letzte der 26 Buchstaben endlich ausfindig gemacht wurde. Das M ließ am längsten auf sich warten. Aber es wurde doch noch gefunden.
Exklusiv für bild der wissenschaft beantwortete Adam Voiland interessante Fragen rund um das Projekt.
Herr Voiland, welches der vielen Bilder ist am Ende Ihr Lieblingsbild geworden?
Ich liebe das D. Es zeigt das Akimiski Island in Kanada. Die Form ist perfekt und die Untiefen sind spektakulär. Für mich ist es unmöglich, auf das Bild zu schauen und nicht gleichzeitig beeindruckt davon zu sein, dass wir auf einem so unvorstellbar dynamischen und schönen Planeten leben. Die Erde hat ihre eigenen Rhythmen und Zyklen, die von Menschen vollkommen unabhängig sein können.
Wie viel Zeit haben Sie in das Projekt investiert?
Es hat ein paar Jahre gedauert das gesamte Alphabet zu finden. Aber es hat nur deswegen so lange gedauert, weil ich mich nicht speziell darauf fokussiert habe. Teil meines Jobs bei der NASA ist es, mich mit allen möglichen Nachrichten über neue Forschung auseinanderzusetzten. Die Idee bei diesem Projekt war es, dass ich bei meiner Arbeit zwangsläufig über die Buchstaben stolpern würde. Das hat auch gut funktioniert. Erst am Ende, als nur noch wenige Buchstaben fehlten, habe ich mich aktiv auf die Suche gemacht.
Der erste Buchstabe, den Sie gefunden haben war ein V, das in den Rauchwolken über Kanada zu sehen war. Dieses Bild taucht in der Galerie allerdings als Z auf. Wieso haben Sie Ihre Ansicht geändert?
Wenn man anfängt, über die Formen der Buchstaben nachzudenken, merkt man schnell, dass viele von ihnen untereinander austauschbar sind, wenn man sie dreht. M, W und E sind sehr ähnlich. Genauso ist es beim N und Z. So kam es, dass ich bei der Endfassung noch einmal ein bisschen mit den Bildern herumexperimentiert habe. Dadurch wurde es kompliziert. Denn die Möglichkeiten, die sich durch die unterschiedlichen Perspektiven und möglichen Schreibweisen der Buchstaben ergaben, waren enorm. Beim V hatte ich noch ein anderes Bild, von dem ich einfach dachte, dass es ein besseres V abgeben würde. Das ursprüngliche V der Rauchwolken liebe ich immer noch und finde, es macht sich sehr gut als Z. Ich habe auch ein paar Rückmeldungen von Followern bekommen, die mir gesagt haben: “Hey, das sieht nicht aus wie ein V. Es sieht aus wie eine 2.”
Haben Sie denn dann schon ein neues Projekt geplant? Zum Beispiel Zahlen aus dem Weltall?
Ich wurde von einigen Verlegern kontaktiert, die sich dafür interessierten, das Projekt als Kinderbuch zu vermarkten. Da das Projekt aber im Rahmen meiner Arbeit entstanden ist, habe ich mich entschieden, es noch einmal in meiner Freizeit zu wiederholen. Mit neuen Bildern und anderen Texten. So entstand das Buch: The Alphabet from Space.
Das Gespräch führte Meike Seibert.