Auf den ersten Blick ähneln diese Afrikanischen Wildhunde den Hyänen und auch ihr Jagdverhalten ist durchaus ähnlich. Der deshalb auch als Hyänenhund bezeichnete Wildhund ist jedoch im Gegensatz zu den Hyänen stark gefährdet.
Obwohl sie keine direkten Verwandten sind, sind sich Afrikanische Wildhunde (Lycaon pictus) und Hyänen äußerlich sehr ähnlich. Neben der Statur und dem buschigen Schwanz, besitzen auch die Wildhunde nur vier anstatt der für Hunde üblichen fünf Zehen. Deshalb werden sie auch als „Hyänenhunde“ bezeichnet.
Auch die Fellfärbung der Afrikanischen Wildhunde ähnelt den Hyänen. Das Besondere: Auf dem schwarzgrundigen Fell trägt jeder Hund dabei individuelle Flecken in Braun-, Rot-, Gelb- und Weißtönen, wie auch bei den beiden Individuen auf unserer Aufnahme zu sehen ist. Diese Fellfärbung war namensgebend für die Wildhunde – ihr wissenschaftlicher Namen bedeutet so viel wie „bunter Wolf“.
In ihrem Verbreitungsgebiet, den Steppen Afrikas, sind die bunten Wildhunde gut getarnt. Zudem können sie ihre großen, runden Ohren in alle Richtungen drehen und so Geräusche aus über drei Kilometern Entfernung wahrnehmen. Das hilft den Hunden, sich bei der Jagd innerhalb ihrer Rudel zu verständigen. Gemeinsam jagen die Hyänenhunde sehr geschickt und zählen deshalb zu den effizientesten Raubtieren Afrikas. Zu ihren Beutetieren gehören Gazellen, Gnus und Warzenschweine.
Doch obwohl die Wildhunde an ihren Lebensraum angepasst und gute Jäger sind, gelten sie als stark gefährdet: Ursprünglich kam der Afrikanische Wildhund in fast allen Savannen Afrikas vor. Heute gehört er mit nur noch rund 6.000 Individuen zu den seltensten Tieren Afrikas. Man findet die Wildhunde lediglich vereinzelt in Botswana, Simbabwe, Sambia und Südafrika sowie in Tansania und Kenia. Besonders gefährdet sind die jungen, gerade erste geschlechtsreif gewordenen Wildhunde. Denn sie begeben sich auf die Suche nach paarungsfähigen Artgenossen und einem Territorium, um ihr eigenes Rudel zu gründen. Dabei legen sie hunderte Kilometer zurück – immer wieder auch durch Gebiete, die vom Menschen bewohnt und bebaut sind.
Wie gefährdet sie bei ihren Wanderungen durch die Savannen sind, haben Forscher um David Hofmann von der Universität Zürich in fünf Ländern im Süden Afrikas untersucht. Sie statteten die Tiere mit GPS-Halsbändern aus und analysierten mithilfe der Bewegungsdaten, welche Habitate von Wildhunden bevorzugt oder gemieden werden. Dabei prüften sie auch, ob die Hunde die Wildkorridore nutzen, die die Schutzgebiete in der Gegend verbinden.
Es zeigte sich, dass viele Wildhunde tatsächlich die Korridore innerhalb des Kavango-Sambesi-Schutzgebietes nutzten. Jedoch verläuft noch nicht jede Route der Wildhunde durch geschützte Gebiete und manche abwandernden Tiere werden durch Siedlungen, Straßen und Landwirtschaft behindert. Zukünftig will das Team deshalb weitere Routen für die gefährdeten Hyänenhunde unter Schutz stellen.