Dieser Beton ist durch sein besonderes Design und Herstellungsverfahren deutlich robuster und bruchfester. Er hält Rissen um bis zu 63 Prozent besser stand als herkömmlicher Gussbeton.
Möglich macht dies eine neu entwickelte Kombination aus geometrisch präzisem 3D-Druck in großen Industrierobotern sowie chemischen Zusatzstoffen, die die Aushärtung des Betons beschleunigen. Indem diese Zusatzstoffe dem Beton erst unmittelbar in der Spritzdüse beim Drucken untergemischt werden, lässt sich das Material in die gewünschte Form bringen, ohne dass es sich unter seinem eigenen Gewicht verformt.
Bei der Struktur des neuartigen Betons ließen sich die Forschenden um Arjun Prihar von der Princeton University von der Natur inspirieren: Er ähnelt der Doppelhelix-Struktur der Kollagenfasern in den bruchfesten Schuppen einer alten Fischart namens Quastenflosser. Auch die Chitin-Schale mancher Krebse verfügt über einen ähnlichen Aufbau. Um diesen nachzuahmen, wird jeder Betonstrang zunächst so in Form gedruckt, dass er lose mit seinem parallelen Nachbarstrang verbunden ist. Helixförmig verdreht und übereinander gestapelt ergeben sich aus den einzelnen Schichten anschließend beliebige Formen wie Balken oder Säulen.
Durch diesen geometrischen Aufbau werden Risse im Beton an den Übergängen gestoppt oder umgelenkt und die Bruchflächen verkanten sich, so dass sich Risse schlechter ausbreiten können. Die Technik ist damit eine Art natürlicher Verstärkungsmechanismus für Beton.