Er kommt aus den Tiefen des fernen Alls – aus dem interstellaren Raum: Diese Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops zeigt das bislang genaueste Bild des interstellaren Kometen 2I/Borisov – eines Objekts aus dem Umfeld eines fremden Sterns.
Der im August 2019 entdeckte Komet 2I/Borisov wird momentan von Astronomen in aller Welt intensiv beobachtet. Denn dieser eisige Brocken ist erst das zweite bekannte Objekt, dass nicht aus unserem eigenen Sonnensystem stammt, sondern aus dem interstellaren Raum. Im Gegensatz zu dem bereits 2017 entdeckten interstellaren “Gast” ‘Oumuamua weist der neue Durchreisende jedoch deutliche Merkmale eines Kometen auf – er besitzt einen dünnen Schweif, eine Koma aus freigesetzem Gas und Staub und einen eishaltigen Kern.
Noch ist 2I/Borisov dabei, sich dem inneren Sonnensystem anzunähern – das bietet Astronomen in den nächsten Wochen und Monaten die Gelegenheit, das Objekt näher zu untersuchen. Berechnungen zufolge wird 2l/Borisov erst am 8. Dezember 2019 seinen sonnennächsten Punkt erreichen und dann im Bogen wieder aus dem Sonnensystem herausfliegen. Der Erde kommt er dabei nicht näher als rund 300 Millionen Kilometer – das ist weiter entfernt als die Marsbahn.
Diese Aufnahme stammt vom Weltraumteleskop Hubble, das den mit mehr als 150.000 Kilometern pro Stunde heranrasenden Kometen am 12. Oktober 2019 mit seinen hochauslösenden Optiken eingefangen hat. Zum Zeitpunkt des Fotos war 2I/Borisov noch knapp 420 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Bislang ist dies die beste Aufnahme, die Astronomen von diesem interstellaren Objekt haben. Sie zeigt deutlich, dass der feste Kern von 2I/Borisov von einer Hülle aus Staub und Gas umgeben ist – wie für einen Kometen typisch.