Die Bohnen einer Kakaopflanze liefern die allseits beliebte Schokolade. Ein Virus macht jedoch zurzeit viele Kakaopflanzen krank. Was tun?
Seit die ersten Kakaobohnen im 16. Jahrhundert vom Spanier Hernan Cortés nach Europa gebracht wurde, erfreut sich Kakao weltweit großer Beliebtheit. Allein in Deutschland werden jährlich mehrere hunderttausend Tonnen Schokolade und Schokoladenwaren aus importierten Kakaobohnen produziert. Ursprünglich stammt die Kakaopflanze aus Gebieten im Amazonas, von wo die Samen nach Mittelamerika gelangten. Mittlerweile wird die Pflanze in tropischen Gebieten in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika angebaut. Der Großteil der Ernte stammt dabei aus Ländern in Westafrika, vor allem der Elfenbeinküste und Ghana.
Diese Kakaoernte ist aber gefährdet durch das sich schnell ausbreitende Virus Cacao Swollen Shoot Virus Disease (CSSVD). Das Virus wird durch Wollläuse übertragen, welche die Blätter, Knospen und Blüten des Kakaobaumes anzapfen. Das CSSVD greift die Kakaopflanze und ihre Samen an und kann zu Ernteverlusten zwischen 15 und 50 Prozent führen. Infizierte Bäume sterben meist innerhalb weniger Jahre ab.
Häufig wird mithilfe von Pestiziden versucht, die Pflanzen vor Schädlingsbefall zu schützen. Bei Wollläusen funktionieren diese Mittel aber nicht gut. Anstatt die infizierten Bäume abzuholzen, haben Bauern zwar auch die Möglichkeit, die Kakaopflanzen gegen das Virus zu impfen. Diese Methode ist jedoch teuer und führt zu einer geringeren Ernte, weshalb nicht jeder Bauer sie umsetzen kann.
Forschende der University of Kansas haben daher nun eine Strategie entwickelt, mit deren Hilfe die Verbreitung des Virus durch die Wollläuse eingedämmt werden soll. Anhand von mathematischen Modellen berechnen sie, in welchen MInimalabständen die Kakaobäume zueinander gepflanzt werden müssen, um das Überwechseln der Wollläuse und damit auch die Übertragung des Virus zu verhindern. Geimpfte Bäume könnten dabei eine zusätzliche Schutzbarriere um die infizierten Bäume bilden. Diese Methode soll die Kosten für Kleinbauern geringhalten und dazu beitragen, die Gesundheit der Kakaopflanzen zu erhalten. Eine noch gesundes Exemplar ist auf dem Foto zu sehen.