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Mit smarten Bandagen gegen chronische Wunden

Bild der Woche

Mit smarten Bandagen gegen chronische Wunden
Nahaufnahme einer smarten Bandage
Diese smarte Bandage könnte bei Menschen mit chronischen Wunden künftig die Wundheilung überwachen und automatisch behandeln. © Wei Gao, California Institute of Technology

Dieser elektronische Verband könnte künftig Menschen mit chronischen Wunden zugutekommen und buchstäblich Leben retten. Die darin eingebauten optischen und elektrochemischen Sensoren können nämlich die Wundheilung überwachen und automatisch die Behandlung steuern.

Zu den chronischen Wunden zählen beispielsweise Operationswunden und Druckverletzungen, aber auch diabetische und andere Geschwüre. Wenn diese nicht oder nur sehr langsam abheilen, können sie dauerhaft für Beschwerden sorgen. Viele Betroffene leiden etwa unter Schmerzen oder Depressionen. Manchmal müssen die verletzten Körperteile auch amputiert werden. Öfter als vermutet sind chronische Wunden sogar tödlich. Nur 70 Prozent der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre. Damit haben chronische Wunden eine schlechtere Überlebensrate als Brust- oder Prostatakrebs.

Doch künftig könnte diese smarte Bandage Abhilfe schaffen. Ihre Elektronik nimmt wahr, wenn sich die Bedingungen in der Wunde verändern, und veranlasst daraufhin eine angemessene Reaktion. Wenn sich eine Wunde beispielsweise weiter infiziert oder stark entzündet, messen die Sensoren im Verband entsprechende molekulare Biomarker im Wundwasser. Oder sie erkennen, wenn der Blutfluss gestört oder die Temperatur erhöht ist. Daraufhin kann die smarte Bandage zum Beispiel veranlassen, dass aus einem eingebauten Hydrogel-Reservoir Medikamente freigesetzt werden. Oder sie gibt elektrische Impulse ab, um die Zellen im verletzten Gewebe zu stimulieren. Die Manschette hilft so, die Wundheilung zu beschleunigen. Parallel informiert sie über Bluetooth die Patienten und Ärzte über den aktuellen Zustand.

Entwickelt hat diesen dehnbaren Hightech-Verband und weitere smarte Geräte ein Team um Wei Gao vom California Institute of Technology. Wie sie erklären, hilft dies nicht nur den Patienten, sondern macht die Behandlung von chronischen Wunden auch deutlich kürzer und dadurch billiger. Bislang wurden die Medizingeräte allerdings nur an Versuchstieren getestet. Bis sie für Menschen zugelassen werden und im Praxisalltag eingesetzt werden können, wird es daher noch einige Jahre dauern.

Langfristiges Ziel der Mediziner und Materialforscher ist es, solche smarten Verbände für verschiedenste Wunden zu generieren. „Wir entwickeln eine neue Art von ‚Cyber-Haut‘, die die Wundheilung unterstützen und sie gleichzeitig messen und behandeln kann“, sagt Co-Seniorautor David Armstrong von der University of Southern California.

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