Nachts sind alle Katzen grau – und im Dunkel der Tiefsee ist mancher Fisch sogar unsichtbar. So wie die Tiefsee-Beilfische aus der Gattung Argyropelecus, die im Atlantik, Pazifik und im Indischen Ozean vorkommen. Sie besitzen einen raffinierten Tarn-Mechanismus, für den sie das wenige Licht in 1000 Meter Tiefe nutzen. Mithilfe ihrer Leuchtorgane können sich die Tiefseebewohner dem einfallenden Sonnenlicht optisch anpassen.
So viel war bisher bekannt. Nun hat ein Forscherteam um Alison Sweeney von der University of Pennsylvania in Philadelphia die Camouflage-Technik genauer erforscht und die Ergebnisse im Journal of the Royal Society Interface veröffentlicht. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Haut der Tiefsee-Beilfische aus zwei Zellschichten zusammengesetzt ist. Die obere Lage besteht aus rechteckigen Zellpackungen, die das einfallende Tageslicht reflektieren und gleichzeitig die Suchstrahlen von den Leuchtorganen anderer Raubfische streuen können. Die zweite Zellschicht ist in Röhren angeordnet und lenkt Lichtstrahlen in die Tiefe. Mit diesem Camouflage-Mechanismus besitzen die Beilfische eine perfekte Tarnkappe.
Foto: Rosenthal EI, Holt AL, Sweeney AM (2017) Three-dimensional midwater camouflage from a novel two-component photonic structure in hatchetfish skin. Journal of the Royal Society Interface 14(130): 20161034