Dieses farbenfrohe Gebilde aus leuchtenden Gasen zeugt vom Ende eines sonnenähnlichen Sterns. Als sein Kern kollabierte, schleuderte der Stern seine Gashülle ins All hinaus – und sie bilden nun diesen Planetarischen Nebel.
Diese neue Aufnahme des Weltraumtelekops Hubble zeigt den Planetarischen Nebel NGC 6302. Er liegt rund 3800 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Skorpion. Wegen seiner zweiflügeligen Form und bunten Farben trägt er auch den Beinamen Schmetterlingsnebel. Das glühende Gas dieses Nebels erstreckt sich über eine Länge von mehr als zwei Lichtjahren – dies entspricht der halben Strecke von der Sonne zu unserem nächsten Nachbarstern Proxima Centauri.
Die hohe Auflösung dieser Aufnahme und die Kombination von sichtbaren und nahinfraroten Wellenlängen enthüllen die komplexen Turbulenzen in den Gasen dieses Nebels. So ist in rötlich-orange ein s-förmiger Gasstrom erkennbar, der von angeregten Eisenatomen im Gas herrührt. Diese Emission verrät, dass in diesen Bereichen schnelle und langsamere Gasströme mit viel Energie zusammenstoßen.
“Das sieht man nur sehr selten in Planetarischen Nebeln”, erklärt Bruce Balick von der University of Washington in Seattle. Weit häufiger treten solche Eisenemissionen in den energiereichen Gasströmen von Supernova-Überresten oder in aktiven Galaxienkernen auf. “Diese Aufnahme von NGC 6302 zeigt, dass dort schnelle, quer zur Achse verlaufende Winde weit in den Gasnebel hineinrasen, ähnlich wie Tsunamis in ein flaches Meeresgebiet. Sie ebnen alle Klumpen in ihrem Weg ein und hinterlassen nur eine lange Spur von Trümmern.”
Die Astronomen vermuten, dass sich im Zentrum dieses Planetarischen Nebels sogar die Relikte von gleich zwei Sternen verbergen könnten. Ihre Schwerkraftwechselwirkungen sind die Ursache dafür, dass der Schmetterlingsnebel so besonders turbulente und nach zwei Seiten ausgezogene Gase aufweist.