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Ins Hagelkorn geschaut

Bild der Woche

Ins Hagelkorn geschaut
Hagelstruktur
(Bild: Maurine Montagnat/ Paul Bons)

Hinter dieser bunt gemusterten Abbildung steckt ein Hagelkorn: Mit modernster Technik wurde seine einzigartige innere Kristallstruktur sichtbar gemacht. Sie zeigt, dass dieses Hagelkorn vier Wachstumsstufen durchlaufen hat.

Hagelkörner entstehen aus Regentropfen, die durch Aufwinde in Gewitterwolken in große Höhen von über 12.000 Metern transportiert werden und dort gefrieren. Im Fall nach unten wachsen sie ‒ abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit – weiter, indem immer neue Kristallschichten anfrieren. Dieser Prozess kann sich mehrmals wiederholen.

Je heftiger ein Gewitter ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende große Hagelkörner auf der Erde ankommen. Besonders heftig war dies beispielsweise bei einem verheerenden Unwetter im Jahr 2013 in Süddeutschland. Damals wurden etwa in Baden-Württemberg Schäden in Milliardenhöhe angerichtet.

Ein internationales Forscherteam um Maurine Montagnat von der französischen Universität Grenoble hat damals einige Körner in Tübingen und in Südfrankreich gesammelt, um ihre innere, bislang kaum erforschte Kristallstruktur zu untersuchen. Dazu analysierten die Forscher die Körner mit modernsten Methoden und machten mit einem „Automated Ice Texture Analyser“ ihre Textur sichtbar.

Das Ergebnis: Auf den entstandenen Bildern wurde in verschiedenen Farben die faszinierenden Muster der Hagelkornstrukturen erkennbar – wie bei dem Korn auf unserer Aufnahme. Die innere Struktur ist dabei bei jedem Hagelkorn individuell, wie die Wissenschaftler feststellten. Daran lässt sich erkennen, in welchem Wachstumsstadium das Korn ist. „So können wir die Entstehung von Hagelkörnern besser verstehen und vielleicht auch besser vorhersagen, welche Schäden sie anrichten können“, folgert Paul Bons von der Universität Tübingen.

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