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Fliehende Nebel

Bild der Woche

Fliehende Nebel
Flammennebel
(Bild: ESO/Th. Stanke & ESO/J. Emerson/VISTA)

Der Orion-Komplex im gleichnamigen Sternbild beheimatet die mit einem Abstand von 1300 bis 1600 Lichtjahren der Sonne am nächsten gelegenen Molekülwolken. Diese kalten Wolken aus molekularen Gasen sind eine äußerst aktive Sternen- und Planetenkinderstube. Die berühmte Himmelsregion wurde schon mit Kameras und Teleskopen in vielen verschiedenen Wellenlängenbereichen untersucht.

Diese Aufnahme im Radiowellenbereich ist mithilfe der SuperCam, einem 2014 installierten Instrument des APEX-Teleskops der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile, entstanden. Um das neue Gerät auszuprobieren, hat ein Team um Thomas Stanke von der ESO Daten dieser Himmelsregion aufgenommen und nun veröffentlicht. Sie sind Teil eines Projekts zur Beobachtung der Radiostrahlung, die von Kohlenstoffmonoxid im Orion-Molekülwolkenkomplex ausgesendet werden.

Im linken Teil der Abbildung ist der Flammennebel mit einer Gruppe junger Sterne im Zentrum zu erkennen, die hochenergetische Strahlung aussenden und damit die umgebenden Gase zum Leuchten bringen. Die helle Stelle auf der rechten Seite markiert den Reflexionsnebel NGC 2023, an dessen rechter Seite sich der bekannte Pferdekopfnebel in rot vom blauschwarzen Himmel abhebt. Der Flammennebel und seine Umgebung entfernen sich von unserem Sonnensystem, dabei bewegen sich die roten Bereiche schneller von uns weg als die gelben im Vordergrund.

Mit der Temperatur hat die wie heiße Flammen anmutende Farbgebung nichts zu tun: Die Gaswolken liegen nur ein paar Dutzend Grad Celsius über dem absoluten Nullpunkt. Das dunklere Hintergrundbild wurde mit dem VISTA-Teleskop der ESO im Infrarotbereich aufgenommen. Der Vorteil von Radiowellen und Infrarotstrahlung gegenüber sichtbarem Licht ist, dass die deutlich längeren Wellen selbst dicke Wolken interstellaren Staubs durchdringen und damit Sterne und andere Objekte preisgeben, die sonst im Verborgenen bleiben.

“Wie die Astronomen zu sagen pflegen: Wann immer es ein neues Teleskop oder Instrument gibt, beobachten Sie den Orion. Es gibt immer etwas Neues und Interessantes zu entdecken”, erklärt Stanke. Er wurde nicht enttäuscht: Neben der Beobachtung bekannter spektakulärer Objekte entdeckte die Forschergruppe einen neuen, kleinen und fast runden Nebel, den sie Kuhnebel tauften (nicht auf dem Bild zu sehen).

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