Von außen sieht die Boeing 747 fast aus wie ein gewöhnliches Personenflugzeug. Doch innen versteckt sich diese hochauflösende Infrarotkamera. Denn SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für Infrarotastronomie, ist eine fliegende Sternwarte. Nun unternahm sie zum ersten Mal mit ihrer Infrarotkamera einen Beobachtungsflug über Europa.
Start- und Zielflughafen war in dieser Woche Stuttgart. Hier ist das Deutsche SOFIA Institut am Institut für Raumfahrtsysteme seit 2004 beheimatet. Ein Team aus Forschern der Universität Stuttgart, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der NASA untersuchen mithilfe des fliegenden Teleskops SOFIA Phänomene unseres Sonnensystems, aber auch wie junge Sterne entstehen oder sich die Milchstraße entwickelt.
Seit rund einem Jahr ist nun auch die Infrarotkamera HAWC+ an Bord. Sie misst als erste Kamera kosmische Magnetfelder in einem ganz speziellen Wellenlängenbereich. Die Wissenschaftler untersuchen mit den Aufnahmen dieser Kamera als erstes die Umgebung des supermassiven schwarzen Lochs der Galaxie Markarian 231 im Sternbild Großer Bär.
Während ihres ersten Fluges in 13 Kilometern Höhe über Europa hatte die fliegende Sternwarte gute Beobachtungsbedingungen. Im Vergleich zu ihren kalifornischen Routen war sie dieses Mal näher an den Polen unterwegs, dementsprechend störte weniger Wasserdampf in der Atmosphäre die Sicht.