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Eine karibische „Margarita-Schnecke“

Bild der Woche

Eine karibische „Margarita-Schnecke“
lindgrüne Margarita-Schnecke des belizianischen Riffs (Cayo galbinus)
Diese Unterwasser-Nahaufnahme zeigt die neu entdeckte lindgrüne Margarita-Schnecke des belizianischen Riffs (Cayo galbinus). Die beiden schwarzen Punkte sind die Augen. © R. Bieler

Die tropischen Inseln der Florida Keys zwischen dem Atlantik und dem Golf von Mexiko sind ein bemerkenswerter Lebensraum mit einer enormen Artenvielfalt. Auch das Meer, in dem die Inseln liegen, beheimaten viele Tiere und Korallen, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Eines dieser Tiere ist eine leuchtend gelbe Meeresschnecke, die Forschende erst kürzlich dort entdeckt haben. Zu Ehren von „Margaritaville“, einem fiktiven Ort in Florida aus einem Lied von Jimmy Buffett, taufte das Team um Rüdiger Bieler vom Fields Museum in Chicago die Weichtierart „Margarita-Schnecke“ (Cayo margarita).

Doch die zitronenfarbene Schnecke ist nicht die einzige Neuentdeckung in der Karibik: Sie hat eine lindgrüne Cousine (Cayo galbinus), benannt nach ihrer „grünlichgelben“ Farbe, die dasselbe Team kürzlich im Karibischen Meer in Belize entdeckte. Weil verschiedene Farben bei Schnecken nicht ungewöhnlich sind, dachten die Forschenden zunächst, es handele sich um die gleiche Art. Die Sequenzierung ihrer DNA ergab jedoch, dass sie sich zwar äußerlich ähnlich sind, genetisch aber unterschiedlich. Zusammen werden die beiden Schnecken nun der neuen Gattung „Cayo“ zugeordnet, nach dem spanischen Wort für kleine, flache Insel.

Die Schneckengattung gehört zur Familie der „Wurmschnecken“, die die meiste Zeit ihres Lebens am selben Ort verbringen, bevorzugt auf toten Korallen. „Wenn die Jungtiere einen geeigneten Platz zum Leben gefunden haben, verkleben sie ihren Panzer mit dem Untergrund und bewegen sich nie wieder weg“, erklärt Bieler. Das Gehäuse der Schnecke wächst dann als unregelmäßiger Schlauch um den Körper herum. Zum Jagen breitet das Tier ein Schleimnetz aus, mit dem es Plankton einfängt. Der Schleim enthält zudem Abwehrstoffe, die andere Meeresbewohner fernhalten sollen. Die grelle Farbe der Schnecken dient ebenfalls der Abschreckung, vermuten die Entdecker.

Trotz jahrzehntelanger Erforschung der Meeresbewohner in den Tropen wurden die beiden Schnecken erst jetzt entdeckt. Sie leben zwar in seichtem Gewässer, in dem auch viele Touristen schnorcheln, sie sind aber sehr klein und leben trotz ihrer Farbe so gut versteckt, so dass sie bisher schlicht übersehen wurden.

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