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Eine extravagante Motte

Bild der Woche

Eine extravagante Motte
Motte
Diese flauschige Motte sticht nicht nur mit ihrem Aussehen heraus, sondern auch mit ihrer DNA. © Jeremy Squire /CC-by 4.0

Mit ihren rosafarbenen Feenflügeln und der wuscheligen Löwenmähne sieht diese Dryocampa rubicunda-Motte fast aus wie ein Fabelwesen. Doch sie existiert wirklich und mag es einfach nur gern extravagant. Damit sticht sie innerhalb ihrer Familie deutlich heraus, denn ihre nächsten Verwandten – die Anisota-Motten – kleiden sich in unauffällige Mäntel aus Brauntönen und Ocker.

Die Dryocampa-Motte ist ein wenig wie diese eine, in gefühlt jeder Familie existierende Verwandte, die sich gern in auffällige Leo-Print-Leggins mit Flauschejacke hüllt. Doch ebenso wie diese modebewusste Angehörige einem genetisch ähnlicher ist, als einem manchmal lieb wäre, teilen auch Dryocampa- und Anisota-Motten große Teile ihrer DNA. Denn beide haben sich „erst“ vor 3,8 Millionen Jahren aus einem gemeinsamen Vorfahren zu zwei eigenständigen Arten entwickelt und sind damit ein spannendes Forschungsobjekt für Evolutionsbiologen wie Yash Sondhi von der University of Florida und sein Team.

Um mehr über die genetischen Unterschiede zwischen den nachtaktiven Dryocampa- und den tagaktiven Anisota-Motten zu erfahren, analysierten die Forschenden die Muster, mit denen beide im Tagesverlauf Proteine bilden. Dabei zeigte sich, dass Dryocampa-Motten entsprechend ihres nachtaktiven Lebensstils mehr Energie in den Geruchssinn investieren, während Anisota-Motten stärker auf ihr Sehvermögen setzen.

Außerdem stießen Sondhi und sein Team auf Besonderheiten im Disconnected- oder kurz Disco-Gen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmus eines Lebewesens. Die Forschenden vermuten daher, dass Veränderungen des Disco-Gens bei den Vorfahren der Motten dazu geführt haben könnten, dass einige nachtaktiv wurden und im Laufe der Zeit eine eigene Art bildeten. Auch könnten die Mutationen zum unterschiedlichen Aussehen der beiden Motten-Spezies geführt haben. „Wenn dies funktionell bestätigt wird, ist dies ein wirklich konkretes Beispiel für den Mechanismus, der hinter ihrer Spezifizierung auf molekularer Ebene steht, was selten zu finden ist“, erklärt Sondhi.

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