Der Fotowettbewerb „Glanzlichter 2020“ gilt als internationaler und größter deutscher Naturfoto-Wettbewerb und wird seit 1999 jährlich ausgeschrieben. Eine Jury bewertet Fotos in acht verschiedenen Kategorien und vergibt für die Sieger Geld- und Sachpreise im Wert von knapp 30.000 Euro. Zusätzlich folgt eine öffentliche Ausstellung der Siegerfotos.
Auch in diesem Jahr folgten Fotografen aus aller Welt dem Aufruf, Fotos einzusenden: Insgesamt standen der Jury fast 17.000 Bilder zur Auswahl. Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn stellt vom 10. September 2020 bis zum 10. Januar 2021 die diesjährigen etwa 80 Siegerbilder zur Schau. Aufgrund der Corona-Pandemie lässt sich ein Rundgang auch digital per Film miterleben.
Unser Bild der Woche zeigt, dass sich ein Blick auf die Siegerfotos durchaus lohnt: Der finnische Naturfotograf Markus Varesvuo wurde mit dem Bild „Beuteflug“ zum „Glanzlichter-Naturfotograf 2020“ gekrönt.
Aufgenommen hat er das Foto in Norwegen an einem Ort, der für seine Seeadler-Fütterungen bekannt ist und viele Touristen anlockt. Auch für Fotografen wie Varesvuo bietet dies eine seltene Chance: An einem frühen Abend im August beobachtete der Naturfotograf von einem Boot im Wasser aus die mächtigen Vögel. Der Seeadler seiner Aufnahme stürzte sich von einem Hügel im Fjord hinab auf seine Beute. Beim Anflug auf den Fisch folgte Varesvuo den Adler mit seiner Kamera und drückte genau in dem Moment ab, als der Vogel mit dem gefangenen Fisch in seinen Fängen über die Wasseroberfläche schwebte.
Die Komposition aus dem Gegenlicht der untergehenden Sonne auf dem Gefieder des fliegenden Adlers, aus den Reflexionen im aufspritzenden Wasser und aus der Haltung des Tieres gibt dem Schnappschuss seine besondere Atmosphäre. Dieser Glücksfang brachte den Fotografen und auch die bewertende Jury zum Staunen.
Quelle: Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere