Es gibt allerlei verschiedene Karten: solche, die geologische Formationen oder die Topografie wiedergeben, andere, die politische Grenzen zeigen und noch andere, die die Wetterlage bestimmen oder die Konstellation von Sternen und Planeten darstellen. Eine Sternenkarte haben jüngst auch die Astronomen vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie erstellt. Ihre Karte zeigt die Milchstraße, allerdings unter einem ganz bestimmten Aspekt, den Forscher bislang nicht kartiert haben: die Altersstruktur. Die beiden Astronomen Melissa Ness und Marie Martig ermittelten dafür das Alter von fast 100.000 Roten Riesensternen, die in Abständen von bis zu 50.000 Lichtjahren vom galaktischen Zentrum entfernt liegen. Die Daten für die Karte lieferten Teleskope unter anderem das NASA-Weltraumteleskop Kepler.
Was ließ sich auf der Karte erkennen: Die unterschiedlichen Farben der Pixel stehen für die unterschiedlichen Sternenalter. Rot sind ältesten Sterne eingefärbt, grün Sterne mittleren Alters und blau die jüngsten Sterne. Das Farbmuster bestätigte nun, was Forscher bisher nur angenommen haben – dass die Milchstraße von innen nach außen gewachsen ist und die ältesten Sterne im Zentrum, die jüngsten in den Außenregionen liegen.
Foto: M. Ness, G. Stinson/MPIA