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Arterienverbindungen verbessern Schlaganfall-Regeneration

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Arterienverbindungen verbessern Schlaganfall-Regeneration
Arterienverbindungen verbessern Schlaganfall-Regeneration
Darstellung der Blutgefäße eines Patienten mit langsamer Wiederdurchblutung des Gehirns nach der Entfernung des Blutgerinnsels in der verstopften Arterie © P. Thurner und Z. Kulcsar, University Hospital Zürich

 

Blutgefäße, die benachbarte Arterienbäume miteinander verbinden, können verhindern, dass es nach einem Schlaganfall zu dauerhaften Hirnschäden kommt. Sie regulieren die Wiederdurchblutung des Gehirns und haben somit einen großen Einfluss auf die erfolgreiche Regeneration von Schlaganfallpatienten.

Der Schlaganfall zählt in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen – rund 550 Menschen erleiden ihn täglich. In 80 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um einen ischämischen Schlaganfall (Hirninfarkt). Bei diesem werden Teile des Gehirns mit zu wenig Blut versorgt, da die arterielle Zufuhr aufgrund eines Blutpfropfes blockiert ist. Verkalkte und verdickte Arterienwände sind dabei häufig die Ursache. Um den Blutfluss zum Gehirn wieder herzustellen, muss das verstopfte Gefäß geöffnet werden. Dies geschieht am häufigsten durch eine medikamentöse Thrombolyse – die Gabe von Wirkstoffen, die das Blutgerinnsel auflösen. Doch selbst wenn das Blutgerinnsel rechtzeitig entfernt werden kann, erholen sich viele betroffene Patienten nur schlecht. 

Nadine Binder von der Universität Zürich und ihre Kollegen haben neue Erkenntnisse bezüglich der Genesung nach einem Schlaganfall gewonnen. Um Veränderungen in der arteriellen Blutversorgung nach Entfernung des Blutgerinnsels zu untersuchen, führte sie Mäuseexperimente durch. Die Versuchstiere unterschieden sich in der Ausprägung ihrer Kollateralen. Dies sind Blutgefäße im Gehirn, die benachbarte Arterienbäume miteinander verbinden.

Die Forschenden konnten beobachten, dass Mäuse, die über ein schlechtes Kollateral-Netzwerk verfügten, nach einem Schlaganfall und der Entfernung des Blutgerinnsels eine schlechte Regeneration durchlebten. “Die darauffolgende übermäßige Wiederdurchblutung führte bei den Mäusen zu Blutungen und einer erhöhten Sterblichkeit”, erklärt Seniorautorin Susanne Wegener von der Universität Zürich.

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Ähnliches beobachtete das Team bei menschlichen Schlaganfallpatienten: Betroffene mit wenig Querverbindungen ihrer Hirnarterien zeigten nach der Entfernung des Blutgerinnsels ebenfalls eine zu schnelle und starke Wiederdurchblutung des Gehirns. Auch hier traten kleine Blutungen im betroffenen Hirnareal sowie eine schlechtere Genesung auf.

Hoffnung auf größere Therapieerfolge

Das Forschungsteam schließt daraus, dass der Erfolg der Behandlung des Schlaganfalls von den Kollateralen im Gehirn abhängig ist. Ist eine ausreichend große Anzahl an diesen Gefäßverbindungen vorhanden, kann im Falle einer auftretenden Gefäßverstopfung der Blutfluss über diese umgeleitet werden. Dies zeigt auch unser Bild: Die farbigen Bahnen zeigen den arteriellen Blutfluss im Gehirn eines Schlaganfallpatienten nach der Entfernung des Blutgerinnsels. „Diese Gefäßbrücken erhalten die Selbstregulierung des Gehirns aufrecht und ermöglichen eine langsamere, allmähliche Wiederdurchblutung, was zu kleineren Infarkten führt”, sagt Wegener.

Die Probleme durch zu schnelle Wiederdurchblutung nach der Therapie des Schlaganfalls wurden bislang kaum beachtet. Bisher stand die Entfernung des Gerinnsels zur möglichst schnell wiederkehrenden Blutversorgung im Vordergrund. Die neuen Forschungsergebnisse lassen nun aber auf größere Therapieerfolge durch die neuen Erkenntnisse hoffen. Auch Risikopatienten könnten nun schon vor der Entfernung des Blutgerinnsels anhand ihres Arteriennetzwerks im Gehirn erkannt werden. „Künftige therapeutische Maßnahmen sollten darauf abzielen, die Funktion der Gefäßbrücken zu verbessern, um eine günstige, graduelle Wiederdurchblutung nach dem Schlaganfall zu ermöglichen”, erklärt Wegener. 

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