Riesenschüssel in der Eifel: Lange Zeit war das 1972 eingeweihte 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg das größte bewegliche seiner Art auf der Erde. Der abgelegene Standort schützt vor Störstrahlung – allerdings nicht unbegrenzt. Das Teleskop wiegt 3200 Tonnen. Dank seiner raffinierten Konstruktion gleichen sich Verformungen in der Antenne von selbst aus – sie weichen nur um 0,3 Millimeter von der perfekten Geometrie ab. Erst im Jahr 2000 wurde der Durchmesser um zehn Meter vom 7000 Tonnen schweren amerikanischen Green-Bank-Teleskop in West Virginia übertroffen.
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Michael Kramer: Der Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie muss viel administrative Arbeit leisten, erforscht als Astrophysiker aber auch Pulsare und testet mit ihrer Hilfe die Gültigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie.
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Auf der Suche nach Störenfrieden: Jedes elektrische Gerät kann Radiostrahlung aussenden, etwa die Steuerung einer LED-Beleuchtung. Im nahen Umfeld eines Radioteleskops sind deshalb kritische Messungen nötig, wie sie Benjamin Winkel am Effelsberg-Observatorium macht. Nicht immer ist die Störquelle leicht zu finden. Ein defekter Weidezaun zum Beispiel kann die Forscher zur Verzweiflung treiben – ein nasser Grashalm reicht aus, damit die Funken fliegen. Für das hochempfindliche Radioteleskop ähnelt dieses breitbandige Signal mit den charakteristischen Spitzen täuschend echt einem Pulsar.
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Ein ungewöhnliches Teleskop: Diese Antenne, die der Physiker Gyula Józsa überprüft, ist nur ein Stab mit zwei darüber gespannten Drähten, aber davon gibt es 95 weitere im Effelsberg-Observatorium. Gemeinsam ergeben sie eine Station des Low Frequency Array (LOFAR). Solche Stationen sind über ganz Europa verteilt und werden zu einem riesigen Radioteleskop zusammengeschaltet, das auf niedrige Frequenzen zwischen 10 und 240 Megahertz spezialisiert ist. Ausgespart ist der UKW-Bereich, denn darin herrscht so viel Radiolärm, dass Messungen unsinnig sind.
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Frequenzmanager: Benjamin Winkel (links) und Gyula Józsa suchen im Kontrollraum des Effelsberger Radioteleskops Störsignale in den Messdaten. Die Männer kämpfen darum, dass für Radioastronomen die Fenster ins Weltall auch bei neuen Funktechnologien offenbleiben.
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Im Lavafeld: Emanuel Staudinger vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt war mit vielen anderen Wissenschaftlern und Ingenieuren im Juni 2022 am Ätna. In der italienischen Vulkanlandschaft wurden mehrere Roboterprojekte geprobt – unter Staudingers Leitung der automatische Aufbau eines Radioteleskops.
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Simulation auf Sizilien: Im Rahmen des ARCHES-Projekts (Autonomous Robotic Networks to Help Modern Societies) vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Karlsruher Institut für Technologie, dem Alfred-Wegener-Institut und dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel wurden selbständige Robotersysteme entwickelt. Eines testete den Aufbau eines lunaren Radioteleskops.
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Geschäftige Maschinen: In der kargen Vulkanlandschaft am Ätna in Sizilien probten Roboter den Aufbau eines Radioteleskops. Die QR-Codes halfen bei der Identifikation der einzelnen Bauteile. Ein solches Verfahren könnte künftig auf der Mondrückseite zur Anwendung kommen.
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