Astronomie|Physik • bdw+ Irdischer Radiolärm und die Rückseite des Mondes 20. Juni 2023 Diesen Artikel merken Meine Merkliste anzeigen Riesenschüssel in der Eifel: Lange Zeit war das 1972 eingeweihte 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg das größte bewegliche seiner Art auf der Erde. Der abgelegene Standort schützt vor Störstrahlung – allerdings nicht unbegrenzt. Das Teleskop wiegt 3200 Tonnen. Dank seiner raffinierten Konstruktion gleichen sich Verformungen in der Antenne von selbst aus – sie weichen nur um 0,3 Millimeter von der perfekten Geometrie ab. Erst im Jahr 2000 wurde der Durchmesser um zehn Meter vom 7000 Tonnen schweren amerikanischen Green-Bank-Teleskop in West Virginia übertroffen. ©Antje Kraemer Photography Riesenschüssel in der Eifel: Lange Zeit war das 1972 eingeweihte 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg das größte bewegliche seiner Art auf der Erde. Der abgelegene Standort schützt vor Störstrahlung – allerdings nicht unbegrenzt. Das Teleskop wiegt 3200 Tonnen. Dank seiner raffinierten Konstruktion gleichen sich Verformungen in der Antenne von selbst aus – sie weichen nur um 0,3 Millimeter von der perfekten Geometrie ab. Erst im Jahr 2000 wurde der Durchmesser um zehn Meter vom 7000 Tonnen schweren amerikanischen Green-Bank-Teleskop in West Virginia übertroffen. ©Antje Kraemer PhotographyMichael Kramer: Der Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie muss viel administrative Arbeit leisten, erforscht als Astrophysiker aber auch Pulsare und testet mit ihrer Hilfe die Gültigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie. ©Antje Kraemer PhotographyAuf der Suche nach Störenfrieden: Jedes elektrische Gerät kann Radiostrahlung aussenden, etwa die Steuerung einer LED-Beleuchtung. Im nahen Umfeld eines Radioteleskops sind deshalb kritische Messungen nötig, wie sie Benjamin Winkel am Effelsberg-Observatorium macht. Nicht immer ist die Störquelle leicht zu finden. Ein defekter Weidezaun zum Beispiel kann die Forscher zur Verzweiflung treiben – ein nasser Grashalm reicht aus, damit die Funken fliegen. Für das hochempfindliche Radioteleskop ähnelt dieses breitbandige Signal mit den charakteristischen Spitzen täuschend echt einem Pulsar. ©Antje Kraemer PhotographyEin ungewöhnliches Teleskop: Diese Antenne, die der Physiker Gyula Józsa überprüft, ist nur ein Stab mit zwei darüber gespannten Drähten, aber davon gibt es 95 weitere im Effelsberg-Observatorium. Gemeinsam ergeben sie eine Station des Low Frequency Array (LOFAR). Solche Stationen sind über ganz Europa verteilt und werden zu einem riesigen Radioteleskop zusammengeschaltet, das auf niedrige Frequenzen zwischen 10 und 240 Megahertz spezialisiert ist. Ausgespart ist der UKW-Bereich, denn darin herrscht so viel Radiolärm, dass Messungen unsinnig sind. ©Antje Kraemer PhotographyFrequenzmanager: Benjamin Winkel (links) und Gyula Józsa suchen im Kontrollraum des Effelsberger Radioteleskops Störsignale in den Messdaten. Die Männer kämpfen darum, dass für Radioastronomen die Fenster ins Weltall auch bei neuen Funktechnologien offenbleiben. ©Antje Kraemer PhotographyIm Lavafeld: Emanuel Staudinger vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt war mit vielen anderen Wissenschaftlern und Ingenieuren im Juni 2022 am Ätna. In der italienischen Vulkanlandschaft wurden mehrere Roboterprojekte geprobt – unter Staudingers Leitung der automatische Aufbau eines Radioteleskops. ©DLRSimulation auf Sizilien: Im Rahmen des ARCHES-Projekts (Autonomous Robotic Networks to Help Modern Societies) vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Karlsruher Institut für Technologie, dem Alfred-Wegener-Institut und dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel wurden selbständige Robotersysteme entwickelt. Eines testete den Aufbau eines lunaren Radioteleskops. ©DLRGeschäftige Maschinen: In der kargen Vulkanlandschaft am Ätna in Sizilien probten Roboter den Aufbau eines Radioteleskops. Die QR-Codes halfen bei der Identifikation der einzelnen Bauteile. Ein solches Verfahren könnte künftig auf der Mondrückseite zur Anwendung kommen. ©DLR Radioastronomie gewährt einen Blick in die Tiefen von Raum und Zeit – doch der wird auf der Erde immer trüber. Kann der Mond die Rettung sein? von KAI DÜRFELD Die Radioastronomie ist etwas Besonderes“, sagt Michael Kramer. „Die Photonen der Radiostrahlung haben eine sehr niedrige Weiterlesen mit bdw+Jetzt 1 Monat GRATIS testen und Zugriff auf alle bdw+ Artikel erhalten! Angebot sichern Sie sind bereits Digital-Abonnent?Hier anmelden» © wissenschaft.de Teilen: Facebook Twitter LinkedIn Xing Newsletter Drucken Zurück zur Startseite Weitere Artikel aus der Redaktion Nanotechnologie Herzmuscheln leiten Sonnenlicht wie Glasfaserkabel Genetik Wie sich die Pferde über die Welt verbreiteten Astronomie|Physik • bdw+ An der Grenze des Periodensystems bdw+ • Technik|Digitales Leichte Schärfe Anzeige . Ausgabe 11.2024 Heft bestellen Abo abschließen Kiosk finden zum Heftinhalt facebook instagram twitter Newsletter abonnieren Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen: Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern? Was werden die nächsten großen Innovationen? Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken? Hören Sie hier die aktuelle Episode: Nachgefragt Träumen Vögel vom Fliegen? Menschen oder Affen: Wer ist neugieriger? Wie viele Ameisen gibt es auf unserem Planeten? Warum bekommen Spechte keinen „Knall“? Wozu benutzen Robben ihre Schnurrhaare? 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