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Am Rand der Raumzeit

Astronomie|Physik • bdw+

17. Januar 2023

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Füllhorn der Physik: Wie ein Schwarzes Loch müsste der Urknall quasi eine unendliche Raumzeit-Krümmung aufweisen – nur dass er nicht alles auf Nimmerwiedersehen verschluckt, sondern im Gegenteil als eine Art Weißes Loch alles naturgesetzlich überhaupt Mögliche ausgespien hat … nämlich mindestens ein ganzes Universum.
©Illustration: Science Photo Library/Mark GarlickEine erstaunliche Geschichte der Zeit: Wenn unser heute beobachtbares Universum einst sehr viel heißer, dichter und kleiner als die Sonne war – was inzwischen als eine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zutreffende Hypothese gilt, wenn auch nicht über jeden Zweifel erhaben –, dann ist die Urknall-Theorie richtig. Sie beschreibt freilich nicht, wie es zum Urknall kam, sondern nur was danach geschah, in den ersten Sekundenbruchteilen bis Minuten, und das erstaunlich präzise. In diesem Sinn kann der Urknall als Tatsache gelten – wie immer mit der wissenschaftlich geborenen Vorsicht und Vorläufigkeit. Das Raumzeit-Diagramm illustriert die Entwicklung des Universums von der ominösen Anfangssingularität (links) bis zur Gegenwart – immerhin 13,8 Milliarden Jahre.
©Illustration: Science Photo Library/Mikkel Juul JensenAm Anfang war der Urknall: Alexander Friedmann demonstrierte 1922 erstmals im Rahmen der mathematischen Physik, dass das ganze Universum aus einem quasi ausdehnungslosen Punkt oder aus einem winzigen Volumen extremer Krümmung entstanden sein könnte und sich seitdem enorm aufgebläht hat. Dass es wirklich expandiert und sich die Abstände der Galaxienhaufen zueinander vergrößern, haben astronomische Messungen bald darauf gezeigt – doch da war der kosmische Visionär bereits tot.
©Illustration: MasPix/Alamy